Zusammenfassung
Die Ausdifferenzierung eines Diskurses ist ein vielschichtiger Prozeß. Zum einen steht er für das Erreichen eines semantischen Integrationsniveaus, das schon bekannte Topoi — hier die ethos-Tradition aus der Rhetorik und das alte Konzept der Selbstliebe — mit aktuellen Entwicklungen und Argumentationsfortschritten verbindet, wie sie z. B. im Bereich der (empirischen) Naturwissenschaften wirksam wurden. Zum anderen hat ein Diskurs erst dann breiten Erfolg, wenn er (auch) in nicht-diskursive Strukturen integriert ist (vgl. Kapitel 5 und 7). Allgemein bezeichnet Ausdifferenzierung jedoch zunächst den Übergang von einem diffusen und uneinheitlichen, noch durch das Ineinander disparater Elemente geprägten Zustand zu einer Einheit größerer Spezifität und Bestimmtheit, die immer auch eine deutliche Abgrenzung zur lebensweltlichen Alltagskommunikation wie auch zu anderen, möglicherweise konkurrierenden Diskursen ermöglicht. [1]
»Ein ganz neues Muster der Liebe«*
»Alles Vergnügen der Zärtlichkeit ist gemeinschaftlich.«**
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Wegmann, N. (1988). Die Ausdifferenzierung des Empfindsamkeitsdiskurses Unter dem Schlagwort der Zärtlichkeit. In: Diskurse der Empfindsamkeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03256-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03256-0_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00637-0
Online ISBN: 978-3-476-03256-0
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