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Blau-Symbolik um 1800

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Das andere Blau
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Zusammenfassung

»Das Schöne«, erklärt der alte Goethe in seinen Maximen und Reflexionen, »ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben.« [1] Im Anschauen des Schönen zeigt sich also ein Wahres, zu dem wir auf andere Weise keinen Zugang hätten. Das Phänomen des Naturschönen ist nicht nur Anlaß zu Genuß und Freude und Motivation künstlerischen Schaffens, sondern bietet zugleich eine einzigartige Erkenntnischance.

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Anmerkungen

  1. J. W. Goethe, Werke. Hrsg. E. Trunz (Hamburger Ausgabe). München 91977. Bd. 12, S. 467. (künftig zitiert: Goethe, Werke)

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  2. W. Heisenberg, Die Goethesche und die Newtonsche Farbenlehre im Lichte der modernen Physik. In: Goethe im 20. Jahrhundert. Spiegelungen und Deutungen. Hrsg. H. Mayer. Hamburg 1967, S. 428 u. 430. Vgl. hierzu auch das Buch von E. Heimendahl, Licht und Farbe. Ordnung und Funktion der Farbwelt. Berlin 1961.

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  3. Ich verweise besonders auf die Interpretation von W. Killy, Das wahre Bild S. 10–29. In: W. K., Wandlungen des lyrischen Bildes. Göttingen 61971.

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  4. L. Tieck, Prinz Zerbino. In: Tieck, Schriften. Berlin 1828, 10. Bd., S. 291.

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Literatur

  1. Brief an Körner vom 1. Nov. 1790. Zitiert nach der Einführung von E. Staiger in: Briefwechsel Schiller — Goethe. Hrsg. E. Staiger, Frankfurt/M. 1977, S. 10.

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  4. Terminus nach Hans Blumenberg. Vgl. H. B., Wirklichkeitsbegriff und Wirkungspotential des Mythos. In: Terror und Spiel (Poetik und Hermeneutik IV). Hrsg. M. Fuhrmann. München 1971, S. 36: der neuzeitliche »Wirklichkeitsbegriff des in sich einstimmigen offenen Kontextes, für den Realität immer das Resultat einer Realisierung, einer sich in der Zeit durchhaltenden, aber nie definitiv gesicherten Verläßlichkeit, einer nie abgeschlossenen und daher immer noch auf die ganze Zukunft angewiesenen Konsistenz ist […]«.

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  5. J. Ritter, Landschaft. Zur Funktion des Ästhetischen in der modernen Gesellschaft. Schriften der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster, Heft 54, 1963, S. 14.

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  6. ebd., S. 15.

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  7. »Dieser Weg, den die neuen Dichter gehen, ist übrigens derselbe, den der Mensch überhaupt […] einschlagen muß. Die Natur macht ihn mit sich eins, die Kunst trennt und entzweit ihn, durch das Ideal kehrt er zur Einheit zurück. Weil aber das Ideal ein unendliches ist, das er niemals erreicht, so kann der kultivierte Mensch in seiner Art niemals vollkommen werden, wie doch der natürliche Mensch es in der seinigen zu werden vermag.« Schiller, Philosophische Schriften, S. 239. Hierzu Peter Szondi: »Der sentimentalische Dichter erscheint hier […] als jemand, der einem Unendlichen zustrebt; schon bei Schiller könnte die sentimentalische Poesie eine progressive heißen.« P. Szondi, Schriften II. Hrsg. J. Bollack e.a.. Frankfurt/M. 1978, S. 95.

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Literatur

  1. J. Hecker, Das Symbol der Blauen Blume im Zusammenhang mit der Blumensymbolik der Romantik. Jena 1931, nennt Werke von rund 20 Autoren (von Tiecks Märchen Der Runenberg, 1802, bis Seidels Novellensammlung Jorinde, 1882) und gibt Kurzcharakteristiken.

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  2. F. Hiebel, Zur Interpretation der ›Blauen Blume‹ des Novalis. In: Monatshefte für deutschen Unterricht 43, 1951, S. 327 ff.

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  3. So auch A. L. Willson, The ›Blaue Blume‹: A new Dimension. In: The Germanic Review 34, 1959, S. 50–58, die die Bedeutung der Lotusblume betont und eine von Novalis intendierte Vereinigung von westlicher und östlicher Mystik herausfindet.

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  4. G. v. Molnár, Another Glance at Novalis’ ›Blue Flower‹. In: Euphorion 67, 1973, S. 272–286. Kurz darauf erschien von Hans Hegener, Metaphysik des Blau bei Novalis. In: Die Farbe 24, 1975, S. 131–144. In dem 1984 erschienenen Aufsatz: ›Himmlisches Leben im Blauen Gewande …‹. Zum poetischen Rahmen der Farben- und Blumensprache in Novalis’ Roman ›Heinrich von Ofterdingen‹ versucht Traude-Marie Nischik beide Interpretationsperspektiven zu verbinden. In: Aurora 44, 1984, S. 159–177. Hier auch weitere Literaturhinweise.

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  5. F. Strack, Im Schatten der Neugier. Christliche Tradition und kritische Philosophie im Werk Friedrichs von Hardenberg. Tübingen 1982.

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  6. ebd., S. 46 und 47.

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  7. Auch Jean Pauls einsaugende Glockenblume, die Hardenberg kannte, war eher umfangreich. Vgl. in der Unsichtbaren Loge (Werke in drei Bänden. Hrsg. N. Miller. München 1976, Bd. 1) die Seiten 135, 201, 224 f., 299 f. Zu Hardenbergs Jean Paul-Kenntnissen vgl. R. Unger, Jean Paul und Novalis (1925). In: R. U., Gesammelte Schriften Bd. 2, Darmstadt 1966, S. 104–121.

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  8. Auch hierzu eine Variation im Märchen der Kaufleute. Das Reich des Glücks, mit dem die Geschichte der Prinzessin und des Dichters schließt, das »nur Ein schönes Fest war«, ist den heutigen Menschen zwar verborgen, aber »in Sagen heißt es, daß Atlantis von mächtigen Fluten den Augen entzogen worden sei«, ebd., S. 166. In dieser Uminterpretation des Atlantis-Schicksals geht das eigentliche Fest weiter, gesteigert, weil verborgen, »den Augen entzogen«, unter Wasser. Das Motiv des Aquariums, das Ende des 19. Jahrhunderts zunächst bei den belgischen Symbolisten, dann in Frankreich beliebt war, hat in Novalis’ blauen Unterwasserwelten einen Vorläufer. Vgl. W. Vordtriede, Novalis und die französischen Symbolisten. Stuttgart 1963, Kap. V.

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  9. Vielleicht mag für dieses Bild die schwimmende blaue Lotusblume anregend gewesen sein. Novalis wußte von der Pflanze durch die Sakontala-Übersetzung von Forster. Im Text erscheint die Blume ohne Farbe, Forster kommentiert sie aber als blau. Sakontala war auch der Name für Sophie Kühn im Hardenbergschen Freundeskreis, (vgl. G. Forster, Werke Bd. 7. Berlin 1963, v.a. S. 410 f.)

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Overath, A. (1987). Blau-Symbolik um 1800. In: Das andere Blau. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03242-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03242-3_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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