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Sekundäre Funktionen der geschriebenen Sprachform

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Schrift und Schriftlichkeit
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Zusammenfassung

Wir werden uns in diesem Kapitel teilweise mit Themen beschäftigen, die auf den ersten Blick öfters merkwürdig und abgelegen, ja manchmal abstrus scheinen mögen. In den beiden letzten Kapiteln haben wir uns mit der sozialen Dimension der geschriebenen Sprachform, der Schriftlichkeit befaßt: wir hatten danach gefragt, wie sich der Prozeß der Literalität konstituiert, wie er funktioniert und wie er in das Leben bestimmter Gesellschaften eingreift. Dabei war ganz selbstverständlich vorausgesetzt worden, daß die Materialisierung literaler Aktivitäten, die materiell fixierten Schriftprodukte und der praktische Umgang mit ihnen, stets in einen eindeutigen Rapport zu den Sprachen, die da materialisiert und fixiert werden, gestellt werden können. Es wurde davon ausgegangen, daß Schreiben und Lesen stets auf sprachliche Formen und Bedeutungen bezogen sind; als geschriebene Sprachform wurden Manifestationen bestimmter sprachlicher Elemente verstanden. Die Repräsentationsfunktionen aller Typen von Schriftsystemen waren auf bestimmte Ebenen des Sprachsystems bezogen; die geschriebene Sprachform damit grundsätzlich als eine Manifestation von Sprache aufgefaßt worden.

Schreibt man Bücher bloß zum Lesen? Oder nicht auch zum Unterlegen der Haushaltung? Gegen eins, das durchgelesen wird, werden Tausende durchgeblättert, andere Tausend liegen stille, andere werden auf Mauslöcher gepresst, nach Ratzen geworfen, auf anderen wird gestanden, gesessen, getrommelt, Pfefferkuchen gebacken, mit anderen werden Pfeifen angesteckt, hinter dem Fenster damit gestanden.

(Lichtenberg, Sudelbücher, Heft E, 308).

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Glück, H. (1987). Sekundäre Funktionen der geschriebenen Sprachform. In: Schrift und Schriftlichkeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03235-5_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03235-5_6

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00608-0

  • Online ISBN: 978-3-476-03235-5

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