Zusammenfassung
Stellt man den Prozeß der Zivilisation und die literarischen Zeugnisse und ihre Abfolge aus heuristischen Gründen einander gegenüber, um die Funktionen erkennen zu können, die Literatur in diesem Prozeß einnehmen kann und eingenommen hat, so wird als ein erster Zusammenhang der dokumentarische Charakter sichtbar, den die Literatur für die Erkenntnis des Prozesses der Zivilisation haben kann. Als Äußerungsformen menschlichen Verhaltens und als Abbildung menschlicher Verhaltensweisen und Bewußtseinsformen sind literarische Zeugnisse Dokumente der historischen Verhaltensweisen und Bewußtseinsformen und damit Dokumente des jeweiligen historischen Standes der Zivilisation und der Bewegungen des Prozesses der Zivilisation; von diesem dokumentarischen Charakter hat Elias bei seiner Erarbeitung des Prozesses der Zivilisation ausgiebig Gebrauch gemacht.
»Historisches Material ist teils, was aus jenen Gegen-warten, deren Verständnis wir suchen, noch unmittelbar vorhanden ist (Überreste), teils was von derselben in die Vorstellungen der Menschen übergegangen und zum Zweck der Erinnerung überliefert ist (Quellen), teils Dinge, in denen sich beide Formen verbinden (Denkmäler).«
J. G. Droysen
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Wild, R. (1982). Der dokumentarische Charakter der Literatur. In: Literatur im Prozeß der Zivilisation. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03170-9_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03170-9_10
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03170-9
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