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»Der deutsche Pindar«

Zur Nachahmungsproblematik im 18. Jahrhundert

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Goethe-Erfahrungen

Zusammenfassung

Als der Buchhändler und Verleger Kanter in Königsberg seinen Buchladen im Jahre 1768 renovieren ließ, schmückte er ihn mit Porträts und Büsten berühmter Männer der Antike wie der preußischen Gegenwart. Johann Georg Hamann schreibt am 28. August an Johann Gottfried Herder: »Die Einrichtung verdient meines Erachtens Beyfall. Er hat über ein Dutzend alte Büsten hier schnitzeln lassen ein trefl. portrait des Königes von Berlin gebracht, das zwischen Pindar Caesar Tacitus Plutarch-stehen soll. In die Schreibstube des Ladens werden gemahlte Köpfe kommen; wovon er Moses und Ramler gleichfalls von Berl. mitgebracht, und hier Schäffner, Willamov, Hippel, Lindner gesammelt; auch Kant sitzt bereits, und Sie werden doch auch wohl Lust haben nächstes Jahr Ihre Lares und Penates zu sehen.« [1] Ich zitiere das eigentlich nur, weil hier einige der Namen versammelt sind, die in den Zusammenhang meines Themas gehören. Sogar der mir dabei wichtigste: nämlich Goetheist in gewisser Weise (obwohl Hamann von dem damals 19jährigen Studenten, der am selben Tag von Leipzig nach Hause aufbrach, noch nichts wissen konnte) im Sinne einer hermeneutischen Symbolik anwesend, wenn man auf das Briefdatum schaut: 28. August.

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Nachweise und Anmerkungen

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Henkel, A. (1982). »Der deutsche Pindar«. In: Goethe-Erfahrungen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03169-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03169-3_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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