Zusammenfassung
Hatten Brechts theoretische Arbeiten bereits zu seinen Lebzeiten ebensoviel Aufsehen (und Widerspruch) erregt wie die Stücke selbst, so erscheint das spezifische Gewicht der Theorie innerhalb des Brechtschen Gesamtwerks noch größer, seit mit den »Sämtlichen« bzw. »Gesammelten Werken« (1964ff und 1967) ein erheblicher Teil des theoretisch-kritischen Nachlasses zugänglich ist, dessen Umfang mehr als das Zehnfache der von Brecht selbst veröffentlichten Arbeiten zu betragen scheint. Zwar besteht dieser theoretische Nachlaß zu einem Teil in Wiederholung und Variation des schon einmal Gesagten, aber gerade das hartnäckige Bemühen um die zutreffende Formulierung (auch wenn es teilweise in der Emigration und den damit wechselnden potentiellen Leserschichten begründet sein mag) zeigt, welche Bedeutung Brecht selbst der Theorie beimaß; und die Variationen, Ergänzungen und Beispiele vervollständigen das Gesamtbild entscheidend: Sie erlauben es, die Grundbedeutung der Aussagen aus den Differenzen der einzelnen Manifestationen analytisch zu ermitteln und aufgrund ihrer Häufigkeit und Kohärenz bzw. dem Grad der Widerspruchsfreiheit ihren Stellenwert im Gesamtsystem der Theorie zu erschließen.
In der Praxis muß man einen Schritt nach dem andern machen — die Theorie muß den ganzen Marsch entbalten.
T 15,196
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Steinweg, R. (1976). Analyse der Lehrstücktheorie. In: Das Lehrstück. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03072-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03072-6_2
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