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Zum Problem des Grotesken und Absurden

  • Chapter
Das »Gesellschaftlich-Komische«
  • 52 Accesses

Zusammenfassung

Dem Grotesken und Absurden ist angeblich eine »nahe Verwandtschaft« zur Form des Einakters gegeben, und Brechts frühe Texte wurden deshalb nahezu unbesehen als »Groteskformen des Theaters« eingestuft. [81] Doch nicht nur dies: Kleinbürgerhochzeit, Im Dickicht der Städte, Mann ist Mann seien allesamt groteske bzw. absurde Stücke — die Begriffe werden, wenn nicht einfach identisch gebraucht, so doch nicht voneinander geschieden — und zu Brechts Farce Das Elefantenkalb (dem selten aufgeführten Zwischenspiel zu Mann ist Mann) habe »das Unterbewußtsein des Autors den dramatischen Stoff geliefert«. [82] Ein wahrhaft erstaunliches Résumé lautet:

Brecht war einer der ersten Meister des Absurden und sein Fall macht offenbar, daß ein Thesenstüdc nicht mit seinen politischen Gehalten, sondern mit seiner dichterischen Wahrheit steht und fällt, die jenseits des Politischen liegt, weil sie aus sehr viel tieferen Schichten der Persönlichkeit des Autors aufsteigt. Das Wesen Brechts enthielt ein starkes Element des Anarchismus und der Verzweiflung, weshalb er selbst in der Zeit seines politischen Engagements bei der Darstellung der kapitalistischen Welt im wesentlichen negative und absurde Bilder gebrauchte: in »Der gute Mensch von Sezuan« wird die Welt von unzurechnungsfähigen Göttern regiert, die Welt des »Puntila« erinnert an eine Chaplinade und in »Der kaukasische Kreidekreis« wird der Sieg der Gerechtigkeit nur durch den unwahrscheinlichsten aller Zufälle herbeigeführt. [83]

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© 1974 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Giese, P.C. (1974). Zum Problem des Grotesken und Absurden. In: Das »Gesellschaftlich-Komische«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03030-6_4

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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