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Neues zum Leipziger Goethe

Das Stammbuch des Benedict Christian Avenarius und andere Handschriftenfunde

  • Chapter
Goethe-Jahrbuch
  • 77 Accesses

Zusammenfassung

Seit dem Jahr 1843, seit dem Erscheinen von Karl August Varnhagen von Enses Denkwürdigkeiten des eignen Lebens in der zweiten Auflage, weiß man, daß Goethe in Leipzig einem Studienfreund namens Avenarius etwas ins Stammbuch geschrieben hat. Was es war, hatte Varnhagen freilich nicht verraten, so daß sowohl Max Morris als auch Hanna Fischer-Lamberg in ihren Ausgaben von Der junge Goethe 1 in der Rubrik Verlorenes und Zweifelhaftes auf das Stammbuchblatt zwar verweisen, nichts aber über die Art des Eintrags sagen konnten. Das hat sich nun geändert: Das verschollene Stammbuch ist wieder aufgetaucht, es liegt mir vor, und zwar zusammen mit einigen Briefen aus derselben Zeit, von denen einer ein unmittelbares Zeugnis von einem Besuch Goethes aus der Feder eines Freundes enthält, während die anderen geeignet sind, den Stammbuchbesitzer, den bisher kaum bekannten Goethe-Freund Benedict Christian Avenarius, überhaupt erst aus dem Dämmer der Zeit — in Umrissen wenigstens -hervortreten zu lassen.

Der Besitzerin der hier veröffentlichten Handschriften — einer direkten Nachfahrin des Benedict Christian Avenarius — danke ich für die Großzügigkeit, mit der sie mir diese Nachlaßstücke zur Verfügung gestellt hat, und für die Erlaubnis zur Publikation.

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Notizen

  1. K. A. Varnhagen von Ense: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Zweite Auflage. Erster Theil, Leipzig 1843, S. 356 f. (Die erste Auflage, Mannheim 1837, enthält die Hamelner Episode nicht.) Nach der dritten vermehrten Auflage (Leipzig 1871, S. 321) und nach Dokumenten im Nachlaß Avenarius wurde Stadtschreiber in Stadtschulze emendiert.

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  2. Matrikel-Nr. 483. In: Peter Düsterdieck (Hrsg.): Die Matrikel des Collegium Carolinum und der Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig 1745 – 1900. Hildesheim 1983, S. 10. In den verschiedenen Adelsregistern fehlt nicht die Familie, aber Albrecht Friedrich Otto von Lenthe, wohl weil er früh und ohne Nachkommen verstorben ist. Aus dem Jahr 1770 gibt es noch ein Lebenszeichen: In Lausanne schreibt er am 17. September dem ihm sicherlich von Leipzig her bekannten Goethe-Freund (und späteren Lessing-Nachfolger als Bibliothekar in Wolfenbüttel) Ernst Theodor Langer in das Stammbuch: „Niemand wird mehr an mich denken / Als bey Mitternacht vielleicht / Wenn mein Geist-----/-------------/ Blaß und traurig durch die Büsche schleicht. Cronegk. / Wie glücklich wäre ich, wenn Sie, liebster Herr Langer, noch zuweilen an einen Freund denken wollten, der niemals Ihre redliche uneigennützige Freundschaft vergessen und Ihren einsichtsvollen Rath zeitlebens erkennen und folgen wird. Leben Sie glücklich, recht glücklich! Der Himmel schenke mir nur dieses einzige Vergnügen, Ihnen die äußerst dankbaren Empfindungen meines Hertzens und die vollkommenste aufrichtigste Hochachtung u. Freundschaft an den Tag legen könnte [sic!], womit ich verharre. / A. F. O. v. Lenthe.“ (Ernst Theodor Langers Stammbuch. Hrsg. v. Paul Raabe. Stuttgart 1970, Nr. 1, S. 136). In dem zitierten Brief vom 26.1.1768 bedauert Ch. G. Hermann die „Trennung vom Hhn. von Lenthe“, die Avenarius „eine unangenehme Einsamkeit verursacht“ haben müsse, woraus zu schließen ist, daß der junge Lenthe nach der Rückkehr aus Leipzig alsbald Celle verlassen hat, wahrscheinlich um nach Lausanne zu gehen.

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  3. Die jüngere Matrikel der Universität Leipzig. 1559–1809. Hrsg. v. Georg Erler. Leipzig 1909, S. 9 bzw. S. 234.

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Werner Keller

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Schillemeit, R. (1999). Neues zum Leipziger Goethe. In: Keller, W. (eds) Goethe-Jahrbuch. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02973-7_14

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02973-7_14

  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-7400-1035-5

  • Online ISBN: 978-3-476-02973-7

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