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Die Edition der ältesten erhaltenen Leipziger Ratsbücher (1466–1500)

Ein aktuelles Forschungsprojekt zur sächsischen Städtegeschichte im Spätmittelaker

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Neues Archiv für sächsische Geschichte
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Zusammenfassung

Im Sommer 1998 ist vom Stadtarchiv Leipzig ein durch das Programm „Archive als Fundus der Forschung“ der VW-Stiftung gefördertes und auf drei Jahre angelegtes Editionsprojekt begonnen worden, mit dem Ziel, zwei der wichtigsten Quellen zur Geschichte Leipzigs im 15. Jahrhundert der Forschung zugänglich zu machen. Es handelt sich dabei namentlich um die beiden ältesten erhaltenen Bände der Leipziger Ratsbücher. Der erste Band, der am Anfang einer über 300 Bände umfassenden und bis weit in die Neuzeit reichenden Reihe steht, behandelt die Jahre 1466–1489, der zweite den Zeitraum zwischen 1489 und 1500.

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Notizen

  1. Es ist hier nicht möglich, einen Überblick über die Amts- bzw. Stadtbuchforschung, die sich als eine spezielle Teildisziplin der Geschichtswissenschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts herausgebildet hat, zu geben. Dennoch soll wenigstens auf einige grundlegende Arbeiten verwiesen werden. Zur älteren, von der Diplomatik geprägten Forschung, die sich vorrangig auf rechts- und verfassungsgeschichtliche Aspekte konzentrierte, vgl. Gustav Homeyer, Die Stadtbücher des Mittelalters insbesondere das Stadtbuch von Quedlinburg, in: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Phil. Hist. Klasse 2 (1860), S. 13–80; Paul Rehme, Stadtbücher des Mittelalters, in: Festschrift der Leipziger Juristenfakultät für V. Ehrenberg (Leipziger Rechtswissenschaftliche Studien, Bd. 21), Leipzig 1927, S. 171–396, dass. separat gedruckt als: Stadtbücher des Mittelalters, 1. Teil, Leipzig 1927; Konrad Beyerle, Die Deutschen Stadtbücher, in: Deutsche Geschichtsblätter 11 (1910), S. 145–200. Ein methodischer Neuansatz ist von Ernst Pitz versucht worden, der die Entstehung der Stadtbücher nicht durch von außen herangetragene, an den Vorstellungen der modernen Verwaltung orientierte und letztlich abstrakte Kategorien, sondern vielmehr von innen, aus der Entwicklung der städtischen Verwaltungspraxis selbst, zu erklären suchte. Vgl. Ernst Pitz, Schrift- und Aktenwesen der städtischen Verwaltung im Spätmittelalter, Köln-Nürnberg-Lübeck, Beitrag zur vergleichenden Städteforschung und zur spätmittelalterlichen Aktenkunde (Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Bd. 45), Köln 1959. Neuere, umfassende Arbeiten, die über Pitz hinausgehen und das Phänomen der mittelalterlichen Stadtbücher in Gänze in den Blick nehmen, liegen nicht vor. Zum derzeitigen unbefriedigenden Stand der Forschung vgl. Thomas Gießmann, Zur Quellentypologie der Stadtbücher — am Beispiel der Altstadt Hildesheim, in: Licet preter solitum, Ludwig Falkenstein zum 65. Geburtstag, hrsg. von Lotte Kéry, Dietrich Lohrmann, Harald Müller, Aachen 1998, S. 165–175.

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  2. Als Beispiele für moderne Stadtbucheditionen vgl. Friedrich Wilhelm Hemann, Das Rietberger Stadtbuch — Edition, Einleitung, Typologie. Ein Beitrag zur Erforschung von Klein- und Residenzstädten sowie zur Frage der Schriftlichkeit in frühneuzeitlichen Städten Westfalens (Beiträge und Quellen zur Stadtgeschichte Niederdeutschlands, Bd. 3), Warendorf 1994; Thomas Engelke, Eyn grosz alts Statpuech — Das „Gelbe“ Stadtbuch der Stadt Regensburg, Forschungen und Edition (Regensburger Studien und Quellen zur Kulturgeschichte, Bd. 2), Regensburg 1995.

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  3. Der Beginn der wissenschaftlichen Beschäftigung mit den sächsischen Stadtbüchern ist untrennbar mit dem Namen von Hubert Ermisch verbunden. Dem Dresdner Gelehrten gebührt das Verdienst, durch seine umfangreichen Forschungen und Editionen, insbesondere am Beispiel Freibergs, erstmals nachdrücklich auf die sächsische Stadtbuchüberlieferung aufmerksam gemacht zu haben. Vgl. Hubert Ermisch, Die sächsischen Stadtbücher des Mittelalters, in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte 10 (1889), S. 83–143 und S. 176–215; Urkundenbuch der Stadt Freiberg in Sachsen, 3 Bde. (Codex diplomaticus Saxoniae regiae II, Bd. 12–14), hrsg. von Hubert Ermisch, Leipzig 1883–1891. In mehreren Aufsätzen widmete sich Ermisch den Stadtbüchern weiterer sächsischer Städte: vgl. u. a. ders., Die Zwickauer Stadtbücher und eine alte Ratsschulordnung, in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte 20 (1899), S. 33–45; ders., Das älteste Stadtbuch von Liebstadt, in: ebd. 23 (1902), S. 110–114; ders., Ein Stadtbuch von Döbeln, in: ebd. 24 (1903), S. 67–78. Im Gefolge von Ermisch sind weitere Forschungen zu nennen. So z. B. Kurt Peter, Des Raths zu Dahlen Stadtbuch, in: ebd. 51 (1930), S. 20–43; oder die wichtige Edition von Elisabeth Boer, Das älteste Stadtbuch von Dresden (1404–36), hrsg. von ders. (Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte, Bd. 1), Dresden 1963. Danach trat, wie in der Landesgeschichte überhaupt, eine gewisse Stagnation in der Beschäftigung mit der sächsischen Stadtbuchüberlieferung ein. Erst in den achtziger Jahren war ein wiedererwachendes Interesse an den Stadtbüchern zu verzeichnen. Vgl. dazu: Dieter Hebig, Tagung der Fachkommission Quellenkunde/Historische Hilfswissenschaften und 31. Jahrestagung der Hansischen Arbeitsgemeinschaft der Historiker-Gesellschaft der DDR, in: Archivmitteilungen 37 (1987) Heft 4, S. 126— 128; Reinhard Kluge, Stadtbücher im Archivwesen der DDR, in: ebd. 38 (1988) Heft 3, S. 90–95. Das geplante Gesamtinventar der Stadtbücher auf dem Gebiet der DDR konnte nicht mehr realisiert werden. Auf dieses Vorhaben zurück geht das: Inventar der Stadtbücher (1376–1800), hrsg. von Birgit Richter (Veröffentlichungen des Sächsischen Staatsarchivs Leipzig, Bd. 3), Leipzig 21994. Insbesondere zu bedauern ist das Fehlen von neueren Arbeiten zu den Chemnitzer und Zwickauer Stadtbüchern.

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  4. Manfred Unger, Geschichte des Stadtarchives Leipzig (Arbeitsberichte zur Geschichte der Stadt Leipzig, Bd. 12), Leipzig 1967, S. 15 und S. 70f., Anm. 33.

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  5. Zu den Leipziger Stadtbüchern und der Entwicklung der städtischen Kanzlei vgl. Ermisch, Sächsische Stadtbücher (wie Anm. 3), S. 177–183; Harald Schieckel, Das Kanzleiwesen der Stadt Leipzig bis zum Jahre 1543, in: Archivmitteilungen 7 (1957), Heft 3, S. 71–76; sowie zuletzt Henning Steinführer, Das älteste erhaltene Leipziger Ratsbuch (1466–1489) und seine Vorläufer. Ein Beitrag zum spätmittelalterlichen Kanzleiwesen der Stadt Leipzig, in: Archiv für Diplomatik 44 (1998), S. 43–88.

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  6. Zur Leipziger Stadtgeschichte im Mittelalter vgl. zuletzt: Manfred Unger, Stadtgemeinde und Bürgerkämpfe (um 1165–1307), in: Neues Leipzigisches Geschichtbuch, Leipzig 1990, S. 26–53; Siegfried Hoyer, Wirtschaft und Gesellschaft in der mittelalterlichen Stadt (1307–1485), in: ebd., S. 54–78. Zu Fragen der Verwaltungsgeschichte vgl. Walther Rachel, Verwaltungsorganisation und Ämterwesen der Stadt Leipzig bis 1627 (Leipziger Studien aus dem Gebiet der Geschichte, Bd. VIII, Heft 4), Leipzig 1902. Zu den sächsischen Städten im Spätmittelalter vgl. Richard Dietrich, Das Städtewesen Sachsens an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, in: Die Stadt an der Schwelle zur Neuzeit (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas, Bd. 4), Linz 1984, S. 193–226; Karlheinz Blaschke, Entwicklungstendenzen im Städtewesen Sachsens zu Beginn der Neuzeit, in: ebd., S. 245–258; sowie ders., Geschichte Sachsens im Mittelalter, Berlin 1990, S. 258–265.

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Steinführer, H. (1999). Die Edition der ältesten erhaltenen Leipziger Ratsbücher (1466–1500). In: Blaschke, K. (eds) Neues Archiv für sächsische Geschichte. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02964-5_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02964-5_11

  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-7400-0865-9

  • Online ISBN: 978-3-476-02964-5

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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