Zusammenfassung
Es soll Verleger geben, bei uns wie im Auslande, die sich zu einer Klassiker-Ausgabe tüchtig und gerüstet fühlen, wenn sie einen Vorrat holzfreien Papiers und soliden Binde-Materials ihr eigen wissen, die schönen Schrifttypen und blanken Maschinen einer modernen Druckerei zu ihrer Verfügung und einige namhafte Literarhistoriker, Essayisten, Dichter bereit, als Herausgeber zu zeichnen und, aus mehr oder minder neuer Schau, die erforderlichen Geleitworte abzufassen. Man will ja keine historisch-kritische Ausgabe für fertige Wissenschaftler, keine Studien-Ausgabe für werdende liefern, möchte das Publikum nicht mit Noten und Anmerkungen ermüden; bedarf also nicht der dauernden Mitarbeit eines oder mehrerer Gelehrten. Doch fügt sich allerdings die Ausgabe als ein Glied in die Kette der Überlieferung, indem man als Druckvorlage eine der zahlreichen bereits vorhandenen zugrunde legt, welche ihrerseits zumeist auf die nämliche Weise entstanden sind. Denn, nächst der Tantièmenfreiheit, ist ja dies die beglückende Eigenschaft der Klassiker: daß ihre Werke, wie an Wert so im Wort, unerschütterlich feststehen, daß mit dem Text nichts mehr passieren kann.
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Weitz, HJ. (1998). Zum Goethe-Text. In: Der einzelne Fall. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02962-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02962-1_3
Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-0833-8
Online ISBN: 978-3-476-02962-1
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)