Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur

Zusammenfassung

Skizziert im Sommer 1910 (womöglich bereits ab Sommer 1909)

Uraufführung — der von Mahler-Schwiegersohn Ernst Krenek ›hergerichteten‹ Sätze 1 und 3: am 12. Oktober 1924 in Wien, Franz Schalk dirigierte das Orchester der Wiener Staatsoper; der gesamten Sinfonie in Deryck Cookes »Aufführungsversion«: am 13. August 1964 in London durch das Londoner Sinfonieorchester, die Leitung hatte Berthold Goldschmidt (Cookes »endgültige Aufführungsversion« war dann erstmals am 15. Oktober 1972 in London zu hören, diesmal spielte das Neue Philharmonia Orchester, Dirigent Wyn Morris)

»Einen Höhepunkt«, teilte Ernst Decsey im Dezemberheft 1924 der Berliner Zeitschrift Die Musik mit, »bildete die Aufführung zweier Sätze aus Gustav Mahlers nachgelassener Zehnter Sinfonie, deren einer, das eröffnende Adagio, zweifellos einen dauernden Gewinn für die Konzertsäle bedeutet« und dessen Wirkung »unter Franz Schalks Stab« sich niemand habe »entziehen« können; »das folgende Intermezzo« freilich »konnte sich an Eindruckskraft nicht messen. Auch ist es so kurz, daß es früher aufhört, als es wirklich schließt.« — In der Londoner Sunday Times vom 16. August 1964 faßte Desmond Shawe-Taylor seinen Eindruck der Cookeschen Fassung in den Satz zusammen: »Das praktische Ergebnis ist, daß die Welt eine neue Mahler-Sinfonie gewonnen hat, und in allen wesentlichen Teilen eine sehr gute, die im letzten ihrer fünf Sätze zu überragender Größe erwächst.« Nachdem die ganze Zehnte bald auch in Deutschland zu hören gewesen war, schrieb Hans-Heinz Stuckenschmidt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 14. Oktober 1964: »Cookes Restauratoren-Ernst ist über jeden Zweifel erhaben, die Authentizität der Mahlerschen Schrift evident: Ein Blick auf ein Meisterwerk höchsten Ranges öffnet sich; er war die Arbeit und das Ringen um Anerkennung wert. Die Mahlerianer in Wien mit ihrem Protest werden unrecht behalten.«