Zusammenfassung
Diese Meldung des Berliner Tagesspiegel vom 22. September 1981 weckt das Interesse Erica Fischers. Neugierig geworden auf die hinter der kargen Zeitungsmeldung steckende tatsächliche Leibensgeschichte der mit dem Bundesverdienstkreuz Geehrten, beginnt die Journalistin und Publizistin zu recherchieren. Sie sucht den Kontakt zu der damals 68-jährigen Elisabeth, genannt Lilly, Wust, führt eine Vielzahl von Interviews und Gesprächen, darf Tagebuch und Briefe der alten Dame lesen, spricht mit ihren Freunden und Bekannten aus den vierziger Jahren und veröffentlicht schließlich 1994 im Verlag ‚Kiepenheuer & Witsch‘ als Ergebnis ihrer Recherchearbeiten einen ‚Reportageroman‘, dem sie den Titel Aimée & Jaguar. Eine Frauenliebe, Berlin 1943 gibt. Das Buch, das vier Jahre später Vorlage für den gleichnamigen Film von Max Färberböck wird, soll im folgenden vorgestellt werden, bevor im Anschluß daran eine vergleichende Analyse des Films erfolgen wird.
Gestern überreichte Innenminister Lummer das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande an Elisabeth Wust (68) aus Lichterfeld. Elisabeth Wust hatte in den Jahren 1942 bis 1945 vier Jüdinnen in ihrer Schmargendorfer Wohnung versteckt und versorgt. Eine der Frauen wurde 1944 von der Gestapo aufgespürt und kam im KZ Auschwitz ums Leben. Drei der Frauen überlebten das Nazi-Regime. Es ist das 21. Verdienstkreuz für ‚unbesungene Helden‘ in Berlin. So werden Personen bezeichnet, die Verfolgten während der Nazizeit Hilfe geleistet haben.1
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Literatur
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Wende, W.›. (2002). Die Geschichte Hinter der Geschichte — Aimée und Jaguar von Erica Fischer (1994) und Max Färberböck (1998). In: Wende, W.›. (eds) Geschichte im Film. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02904-1_13
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