Zusammenfassung
Die Einkerkerung auf dem Hohenasperg hat Christian Friedrich Daniel Schubart, den zu seiner Zeit immens populären Journalisten, Dichter und Musiker, vollends und dauerhaft zu einer Symbolfigur im Kampf der Aufklärung gegen absolutistische Fürstenwillkür gemacht. Was für Schubart der tragische Wendepunkt seines Lebens war, seinen Widerstandsgeist gebrochen und seine Gesundheit ruiniert hat, das war freilich — so zynisch das klingen mag — ein Glücksfall für die Überlieferungsgeschichte von Schubarts Liedschaffen und auch die Voraussetzung dafür, dass es überhaupt möglich war, jüngst eine kritische Gesamtausgabe seiner erhaltenen Lieder vorzulegen.1 Hätte nicht im Januar 1773 der württembergische Herzog Carl Eugen den reichsstädtischen Bürger Schubart von Ulm auf württembergisches Territorium locken, gefangennehmen und dann zehn Jahre lang auf dem Asperg einsperren lassen, lägen uns heute wahrscheinlich nur noch wenige Lieder von Schubart in schriftlicher und halbwegs verlässlicher Überlieferung vor. Erst die Haftsituation nämlich sorgte für Bedingungen, die dazu führten, dass Schubart eine größere Anzahl von Liedern niederschrieb, sammelte und publizierte.
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Schick, H. (2002). »… mehr Naturschrey als Kunst«. In: Günther, G., Nägele, R. (eds) Musik in Baden-Württemberg. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02893-8_2
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