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L’Opéra et son double. Die dramatischen Parodien des Nouveau Théâtre Italien

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Armide hinter den Spiegeln
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Zusammenfassung

Die 1731 erschienenen drei Bände mit dem Titel Les Parodies du Nouveau Théâtre Italien versammeln Stücke einer neuen Ära des Pariser Theaterlebens. Die Gründung des Nouveau Théâtre Italien gehört in den Zusammenhang einer grundlegenden Neuordnung der Pariser Theaterlandschaft, die nach dem Tode Ludwigs XIV. verstärkt betrieben wurde: 1716 holte der Duc d’Orléans, welcher ein Jahr zuvor die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, die Comédiens italiens zurück nach Paris; die Foire-Theater, die seit der Schließung des Théâtre Italien in die entstandene Lücke gerückt waren und das Repertoire des Ancien Théâtre Italien auf der Bühne lebendig gehalten hatten, bekamen damit eine äußerst unwillkommene Konkurrenz. Aber auch die Comédie Française fürchtete um ihre Stellung als einziges königlich privilegiertes Sprechtheater. Die Rivalitäten zwischen den Bühnen führten 1718 sogar zur Schließung der Foire-Theater, und die Attaken der Comédiens français zielten auch auf das Théâtre Italien, als man dort etwa um dieselbe Zeit begann, in französischer Sprache zu spielen.1 Im Laufe der 20er Jahre begann sich die durch die Rückkehr der Italiener aus dem Gleichgewicht geratene Konstellation zu konsolidieren.2 1723 kehrte die Truppe des Théâtre Italien endgültig an ihren angestammten Spielort, das Hôtel de Bourgogne, zurück. Die Schauspieler erhielten den Titel Comédiens du Roi, wurden damit naturalisierte Franzosen und rückten dem Rang nach auf eine Stufe mit denen der Comédie Française. Im gleichen Jahr begannen die Foire-Theater wieder zu spielen. Ein Jahr darauf erhielt der Theaterunternehmer Maurice Honoré offiziel den Privilège de l’Opéra-Comique, d. h. die Erlaubnis, auf den Foires Vaudeville-Komödien aufzuführen.

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Literatur

  1. Herbert Schneider, Zur Gattungsgeschichte der frühen Opéra-comique, S. 108. Deutlich widerlegt dieses Stück Andrea Grewes These, das Théâtre Italien verfüge nicht über die musikalischen Möglichkeiten, Opernparodien in der Form von Opéras comiques zu spielen, und diese seien deshalb charakteristisch für das Théâtre de la Foire: Armide. Parodie übernimmt sogar die Ouvertüre aus der Vorlage; Andrea Grewe, Monde renversé — Théâtre renversé, S. 311, Anm. 252. Vgl. dagegen Renée Viollier, Jean-Joseph Mouret. Le Musicien des Graces 1682–1738, Paris 1950, besonders das Kapitel „Les Divertissements du Nouveau Théâtre Italien“, S. 107–200; auch Cecilia Campa, Il Théâtre Italien.

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  2. Diesen für die gedankliche Situierung der Opernepisode m. E. wichtigen Aspekt erwähnt Klingsporn nicht. La Morlière war als Autor erotischer bis obszöner Schriften bekannt und deshalb sogar der Stadt verwiesen worden: „Le milieu dans lequel il vivait lui indiquait la carrière à suivre. En conséquence, il se fit homme de lettres et débuta par des romans dont un seul, celui d’Angola (1746), écrit dans la manière de Crébillon fils, eut un grand succès de ruelles et de boudoirs. Encouragé par les applaudissements des amateurs de ce genre de littérature il publia l’année suivante les Lauriers ecclésiastiques. Le premier n’était que licencieux; celui-ci était obscène et lui attira des tracasseries de la part de la police, qui, en 1748, lui donna l’ordre de sortir Paris.“ Adolphe Rochas, Biographie du Dauphiné, Bd. 2 (1860), S. 25.

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Schmidt, D. (2001). L’Opéra et son double. Die dramatischen Parodien des Nouveau Théâtre Italien. In: Armide hinter den Spiegeln. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02843-3_3

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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