Zusammenfassung
»Der Begriff ›rheinische Kirche‹ ist eine Hilfskonstruktion.« So stellte schon 1962 Eduard Hegel, damals Theologieprofessor in Münster und später Ordinarius für Kirchengeschichte in Bonn, in einem Aufsatz fest, der den Titel trug Die rheinische Kirche in römischer und frühfränkischer Zeit. Hegel fand diese Hilfskonstruktion so nützlich, dass er sie in diesem Aufsatz von 21 Seiten ständig verwendete. Bedeutungsgleich und wohl nur als stilistische Variante gebrauchte er dort auch die Bezeichnung »rheinisches Christentum«.2 Hegels Begriffsverwendung ist klar und eindeutig. Der hochverdiente Erforscher und Lehrer der rheinischen Kirchengeschichte meinte stets »Kirche im Rheinland«.
Msgr. Prof. Dr. Dr. Eduard Hegel zum 90. Geburtstag
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Eduard Hegel: Die rheinische Kirche in römischer und frühfränkischer Zeit, in: Das Erste Jahrtausend. Kultur und Kunst im werdenden Abendland an Rhein und Ruhr. Textband 1. Düsseldorf 1962, S. 93–113, hier S. 93 (wiederabgedruckt in: ders.: Ecclesiastica Rhenana. Aufsätze zur rheinischen Kirchengeschichte. Hrsg. v. Severin Corsten und Gisbert Knopp. Bonn 1986, S. 9–29.)
Heinz Finger: Reformation und katholische Reform im Rheinland. Düsseldorf 1996, S. 84.
Luthers Werke. (Weimarer Ausgabe.) Briefwechsel. Bd. 10. Weimar 1947, S. 617 (Nr. 4014).
Rudolf Löhr: Einige Bemerkungen zu Hermanns zu Wied, gewesenem Erzbischof und Kurfürst zu Köln, letzten Lebensjahren, in: Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte 33 (1939), S. 273–277, hier S. 277 (unter Berufung auf die handschriftlich überlieferten »Exposita in exequiis R[everendissi]mi D[omini] Hermanni q[uondam] Archiepiscopi Coloniensis«).
Conrad Varrentrapp: Hermann von Wied und sein Reformationsversuch in Köln. Ein Beitrag zur deutschen Reformationsgeschichte. Leipzig 1878, S. 277–278.
Osmund Menghin: Von [Telfs-]Pfaffenhofen nach Säben. Zur Kontinuität kirchlicher Strukturen in Tirol, in: Tiroler Wirtschaftsstudien 26 (1969), S. 263–278.
Wilhelm Störmer: Frühes Christentum in Altbayern, Schwaben und Franken, in: Handbuch der Bayerischen Kirchengeschichte, Bd. 1. Hrsg. v. Walther Brandmüller. St. Ottilien 1998, S. 1–93, hier S. 66–67.
Eugen Ewig: Beobachtungen zur Frühgeschichte des Bistums Köln, in: Zur Geschichte und Kunst im Erzbistum Köln. Festschrift für Wilhelm Neuss. Düsseldorf 1960, S. 13–39. — Ders.: Die ältesten Mainzer Bischofsgräber, die Bischofsliste und die Theonestlegende, in: Universitas 2 (1960), S. 19–27.
— Carlrichard Brühl: Studien zu den Bischofslisten der rheinischen Bistümer, in: Politik, Gesellschaft, Geschichtsschreibung. Festgabe für Frantisek Graus. Köln 1982, S. 39–47.
— Josef Semmler: Series episcoporum Moguntinorum, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 50 (1998), S. 423–434 [betr. 6.-8. Jh.].
Eugen Ewig: Trier im Merowingerreich. Civitas, Staat, Bistum. Trier 1954. (Neudruck Aalen 1973.)
— Hans Hubert Anton: Trier im frühen Mittelalter. Paderborn, München, Wien 1987.
Henry Baillien: Tongeren, von Romeinse civitas tot middeleeuwse stad. Assen 1979.
— Matthias Werner: Der Lütticher Raum in frühkarolingischer Zeit. Göttingen 1980.
Dassmann (Anm. 10), S. 58–65 und 140–148. — Ders.: Kirchliches Leben in der Provinz und die Anfänge des Bistums, in: Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte. Bd. 1, Teil 1. Würzburg 2000, S. 61–86, hier S. 73–80. — Ältere detailliertere Untersuchungen: Wilhelm Neuss: Die Anfänge des Christentums im Rheinland. 2. Aufl. Bonn 1933.
— Heinrich Büttner: Frühes fränkisches Christentum am Mittelrhein, in: Archiv für Mittelrheinische Kirchengeschichte 3 (1951), S. 9–55.
— Walburg Boppert: Die frühchristlichen Inschriften des Mittelrheingebiets. Mainz 1971.
Josef Semmler: Reichsidee und kirchliche Gesetzgebung bei Ludwig dem Frommen, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 71 (1960), S. 37–65. — Ders.: Die Beschlüsse des Aachener Konzils im Jahre 816, in: Ebd. 74 (1963), S. 15–82.
— Norbert Kühn: Kornelimünster, in: Germania Benedictina, Bd. VIII. St. Ottilien 1980, S. 404–421. — Ders.: Die Reichsabtei Kornelimünster im Mittelalter. Aachen 1982, S. 5–9.
Besonders in den Reformvarianten von Gorze, Stavelot und Verdun. Vgl. Theodor Schieffer: Kluniaszensische oder Gorzer Reformbewegung?, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 4 (1952), S. 24–44.
— Erich Wisplinghoff: Die lothringische Klosterreform in der Erzdiözese Trier, in: Trierer Landeskundliche Vierteljahresblätter 10(1964), S. 145–159.
Adolf Koch: Die frühesten Niederlassungen der Minoriten im Rheingebiet. Leipzig 1881.
— Patricius Schlager: Beiträge zur Geschichte der kölnischen Franziskaner-Ordensprovinz im Mittelalter. Köln 1904.
Erich Wisplinghoff: Geschichte der Stadt Neuss. Teil 4. Neuss 1989, S. 222–225.
Heinz Finger: Beziehungen des Jesuitenordens zu den rheinischen Erzbischöfen zur Zeit Friedrich Spees, in: Spee-Jahrbuch 6 (1999), S. 7–44, hier S. 8.
Wilhelm Levison: Die Anfänge rheinischer Bistümer in der Legende, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 116 (1930), S. 5–28, hier S. 25–27.
Hans Mosler: Die Altenberger Klosterfamilie. Begründung, Zerfall, Wiederaufbau, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 153/54 (1953), S. 49–97.
Thomas Vollmer: Agenda Coloniensis. Geschichte und sakramentale Feiern der gedruckten Kölner Ritualien. Regensburg 1994, S. 67–68, 191–257 und S. 339–390.
Noch im 19. Jahrhundert wurden in [Köln-]Kalk, Hemmerden (Dycker Ländchen) und [Düsseldorf-]Unterbach Bildnisse der Sieben Fußfälle neu errichtet bzw. restauriert. — Allgemein zu den Sieben Fußfällen: Franz Heckmanns und Paul Fischer: Die sieben Fußfälle, eine alte Volksandacht, unter besonderer Berücksichtigung der Umgebung Krefelds. Hüls-Krefeld 1921. — Matthias Zender: Spätmittelalterliche Frömmigkeit und Volksbrauch. Das Beten der Sieben Fußfälle im Rheinland, in: Festschrift Josef Quint. Bonn 1964, S. 291–303.
Wilhelm Feiten: Zur Geschichte der Verehrung der hl. vier Marschälle, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 104 (1920), S. 121–149.
Helmut Lahrkamp: Beiträge zur Geschichte des Hubertusordens der Herzöge von Jülich-Berg und verwandter Gründungen, in: Düsseldorfer Jahrbuch 49 (1959), S. 3–49.
Friedrich Gorissen: Der klevische Ritterorden vom h. Antonius, in: Heimatkalender für das Klever Land auf das Jahr 1963, S. 29–49.
— Leo Peters: Der jülische Hubertus- und der klevische Antonius-Orden, in: Land im Mittelpunkt der Mächte. 3. Aufl. Kleve 1984, S. 125–132.
Heinz Finger: »Heipen sali uns der gud sent quiryn« — Der Neusser Quirinuskult im Kontext mittelalterlichen Wallfahrtswesens, in: Quirinus von Neuss. Beiträge zur Heiligen-, Stifts- und Münstergeschichte. Hrsg. v. Max Tauch. Köln 2000, S. 83–99, hier S. 93–95.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die erzbischöfliche Feier der drei Weihnachtsmessen (in St. Maria im Kapitol, St. Cäcilien und im Dom) sowie das Zeremoniell im Kontext der Palmsonntagsliturgie. — Quellen: Pontificale Coloniense (12. Jh.), Köln, Diözesan- und Dombibl.: Cod. 140 (Handschriftencensus Rheinland Nr. 1104), fol. 10v. — H. Schäfer: Das Pfarrarchiv von S. Maria im Kapitol, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 83 (1907) S. 1–125, hier S. 101.
Heinz Finger: Humanistische Geschichtsschreibung im Rheinland des 16. Jahrhunderts. Historiographie einer Region zwischen mittelalterlicher Tradition und antikem Vorbild, in: Düsseldorfer Jahrbuch 67 (1996), S. 183–218, hier S. 213.
Jutta Prieur: Dominikaner in einer protestantischen Stadt, in: 700 Jahre St. Mariae Himmelfahrt. Hrsg. v. Otto van de Locht. Wesel 1990, S. 68–86. — dies.: Klöster und Konvente in der Stadt Wesel, in: Geschichte der Stadt Wesel. Bd. 2. Düsseldorf 1991, S. 49–62.
Herbert Sowade: Katholische Reform zwischen Absolutismus und Aufklärung (1609–1794). Von der Standes- zur Bürgerkirche, in: Zwei Jahrtausende Geschichte der Kirche am Niederrhein. Hrsg. v. Heinrich Janssen und Udo Grote. Münster 1998, S. 301–329, hier S. 303–304.
Eduard Hegel: Stadtkölnischer Pfarrgottesdienst zwischen Barock und Aufklärung. Peter Hausmanns Pfarrbuch von St. Kolumba, in: Geschichte und Kunst im Erzbistum Köln. Festschrift für Wilhelm Neuß. Hrsg. v. Robert Haas und Joseph Hoster. Düsseldorf 1960, S. 204–232.
Gebet- und Gesangbuch für das Erzbistum Köln. Hrsg. im Auftrag v. Joseph Kardinal Frings. Köln 1950 u.ö., S. 648, 650, 693–694 und 707.
August Franzen: Die Kölner Archidiakonate in vor- und nachtridentinischer Zeit. Eine kirchen- und kirchenrechtsgeschichtliche Untersuchung über das Wesen der Archidiakonate und die Gründe ihres Fortbestandes nach dem Konzil von Trient. Münster 1953.
Wilhelm Janssen: Zur Differenzierung der Pfarrorganisation in der spätmittelalterlichen Erzdiözese Köln, in: Rheinische Vierteljahresblätter 55 (1961), S. 58–83. — ders.: Geschichte des Erzbistums Köln. 2. Bd.: Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter. 1. Teil. Köln 1995, S. 374–405.
Karl Wilhelm Heuser: Von der Reformation zur Preußischen Union. Lennep und seine lutherische Gemeinde, in: Bindung an den heimatlichen Raum. 60 Jahre Abteilung Remscheid des Bergischen Geschichtsvereins. Remscheid 1981, S. 27–50, hier S. 35–36.
Heinrich Böll: Über mich selbst, in: ders.: Werke. Essayistische Schriften und Reden I. Köln 1978, S. 284–285, hier S. 284. (Erstveröffentlichung als »Autobiographisches Nachwort« in: Der Mann mit den Messern. Stuttgart 1959.)
Hansgeorg Molitor: Mehr mit den Augen als mit den Ohren glauben. Frühneuzeitliche Volksfrömmigkeit in Köln und Jülich-Berg, in: Volksfrömmigkeit in der Frühen Neuzeit. Münster 1994, S. 89–105.
Norbert Trippen: Das Kölner Dombaufest und die Absichten Friedrich Wilhelms IV. von Preußen bei Wiederaufnahme der Arbeiten am Kölner Dom, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 182 (1979), S. 99–115.
— Thomas Parent: Das Dombaufest von 1848 als Politikum, in: Kölner Domblatt 46 (1981), S. 207–218.
— Angela Maria Corsten: Das Dombaufest von 1848, in: Das Kölner Domjubiläumsbuch. Hrsg. v. Arnold Wolff und Toni Diederich. Köln 1980, S. 59–68.
Dorothea Coenen: Die katholische Kirche am Niederrhein von der Reformation bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts. Münster 1967.
— Harm Klueting: Die Säkularisation von 1802/03 im Rheinland und in Westfalen, in: Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 30 (1981), S. 265–297.
— Paul Dyckmans: Die Kirche am Niederrhein im 19. Jahrhundert, in: Niederrheinische Kirchengeschichte. Hrsg. v. Gregor Hövelmann. Kevelaer 1965, S. 125–146.
Reinhold Brämik: Die Verfassung der lutherischen Kirche in Jülich-Berg, Cleve-Mark-Ravensberg in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Düsseldorf 1964.
Heinz Finger: England und der Niederrhein. Düsseldorf 1991, S. 17 und 59–60.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Finger, H. (2001). »Rheinische Kirche« — Kirche im Rheinland. In: Kortländer, B., Grimm, G.E. (eds) »Rheinisch«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02796-2_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02796-2_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01843-4
Online ISBN: 978-3-476-02796-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)