Rainer Ewald: Goethes Architektur

Zusammenfassung

Zwei Besonderheiten zeichnen das Buch von vornherein aus: Zum einen behandelt es ein Thema, das erstaunlicherweise bisher in der Goetheforschung kaum oder ein nur marginales Interesse fand, obwohl die Auseinandersetzung mit der Baukunst den Dichter ein Leben lang beschäftigte; zum anderen ist es der Umstand, daß dieser Gegenstand, dieses nicht unwesentliche Tätigkeitsfeld des Dichters, von einem Architekten und nicht von einem Germanisten oder Kunstwissenschaftler aufgegriffen wurde. Verschiedene Ansätze, sich mit dem Thema „Goethe und die Architektur“ zu befassen, hat es immer wieder gegeben. Diese Arbeiten untersuchten aber meist Goethes Beziehung zu einem bau- oder kunstgeschichtlichen Phänomen, zu einem einzelnen Bauwerk oder beleuchteten das Thema aus literaturwissenschaftlicher Sicht in seiner Wirkung auf Leben und Werk des Dichters. Dem Gegenstand in seiner Gesamtheit am nächsten kommen zwei umfangreiche unveröffentlichte Manuskripte: die Dissertation von Gerd Wietek Untersuchungen über Goethes Verhältnis zur Architektur und die populärwissenschaftliche Schrift vom Erfurter Baurat Reinhold Prauser Goethes Beziehungen zur Architektur und zum Bauwesen — beides Texte aus den 50er Jahren — sowie ein Aufsatz des Verfassers mit dem Titel Bauherr und Architekt in dem 1985 von Karl-Heinz Hahn herausgegebenen Buch Goethe in Weimar.