Zusammenfassung
Das vorhergehende Kapitel ergab, daß die Abrechnungsagone nur locker in die Dramenhandlung eingebunden sind. Um der wichtigen Funktion, die diese Szenen dennoch besitzen, näherzukommen, soll in diesem Kapitel nach der thematischen Bedeutung dieser Agonszenen gefragt werden. Da das Thema der Abrechnungsagone stets eine zurückliegende ἀδικία ist, lautet die hier zu stellende Frage: Welche Bedeutung haben in den acht Dramen mit einem Abrechnungsagon diese ἀδικίαι? Dabei wird zu erkennen sein, daß die je behandelte Streitfrage stets von großer thematischer Bedeutung für die Dramen ist: In fünf Stücken ist die im Agon verhandelte ἀδικία eine notwendige und fundamentale Voraussetzung für die Handlung des gesamten Dramas (Alc., Med., El., Tro., Phoen.). In zwei weiteren Stücken gilt dies immerhin in bezug auf den zweiten und auch stets auch ‚wichtigeren‘ Dramenteil (Hipp., Hec.). Lediglich in einem Fall wird die im Agon verhandelte ἀδικία wenig später vom ἀδικήσας selbst rückgängig gemacht und kann daher ab diesem Zeitpunkt auch keine weiteren Folgen mehr für die Dramenhandlung haben. Doch ist das Thema des Agons auch hier bedeutsam für das Drama (IA).
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Dubischar, M. (2001). Die thematische Bedeutung der Abrechnungsagone. In: Die Agonszenen bei Euripides. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02782-5_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02782-5_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45259-7
Online ISBN: 978-3-476-02782-5
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