Zusammenfassung
Den Abendländer, für den die Natur Gesetzen unterworfen ist, fasziniert in fernen Ländern und in der Vorstellungswelt fremder Kulturen die „Zügellosigkeit” der Natur. Nicht nur den Kritikern der eigenen Zivilisation scheint in der Wildheit und Willkür der Natur die Wahrheit zu liegen. Unter den Kulturen gilt vielen die Welt des Alten China gilt vielen als besonders „naturnah”. Im Zusammenhang damit glaubt man in der chinesischen Kultur gewisse anarchistische Ideale nachweisen zu können. Das ursprüngliche Chaos der chinesischen Denker aber steht jenseits des Gegensatzes von Willkür und Notwendigkeit, es bedeutet mehr als bloße Anarchie. Für die Chinesen gilt es, auf die „Orgeltöne der Natur” (Zhuang Zhou) zu lauschen; sie heben den, der sie hört, aus der Welt der Gesetze heraus — nicht, um ihn aus allen Ordnungen auszustoßen, sondern um ihn ans ursprünglich Wirkende zu binden.
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Marcel Granet, Das chinesische Denken, a.a.O., S. 320
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Breier, A. (2002). Natur. In: Die Zeit des Sehens und der Raum des Hörens. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02777-1_46
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02777-1_46
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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