Zusammenfassung
Noch bevor die englischen und preußischen Truppen unter Führung Wellingtons und Blüchers den letzten militärischen Widerstandsversuch des napoleonischen Frankreich am 18.Juni 1815 bei Waterloo endgültig niederschlugen, traten die führenden Vertreter der siegreichen Koalitionsmächte im Oktober 1814 auf dem Wiener Kongreß zusammen, um auf der Basis gemeinsamer politischer Zielsetzungen und Prinzipien die Herrschaftsverhältnisse in Europa neu zu ordnen und ihre territorialen Ansprüche für die nachrevolutionäre Zeit festzuschreiben. Die dabei getroffenen Übereinkünfte sollten, darin dem Vorgehen Napoleóns nicht unähnlich, durch ein diplomatisch geschickt geknüpftes Netz aus politischen, administrativen und ökonomischen Maßnahmen für die kommenden Jahrzehnte zementiert werden; natürlich auf der Basis ständiger Bereitschaft zur Anwendung militärischer Gewalt. Die politischen Protagonisten des Kongresses waren die geistigen und strategischen Führungspersönlichkeiten der antinapoleonischen Staatenkoalition: der englische Außenminister Castlereagh, Zar Alexander I. von Rußland und der österreichische Staatskanzler Metternich. Die betont auf repräsentative äußere Prunkentfaltung ausgerichtete Handhabung der Gastgeberrolle durch die Habsburgermonarchie diente dabei sicherlich nicht allein atmosphärischen Erwägungen, sondern auch der Verdeutlichung des österreichischen Führungsanspruches in Sachfragen und nicht zuletzt der Selbstdarstellung eines Landes, das laut Benedetto Croce “überhaupt nur aus dem Hofe, der Armee, der Bürokratie und einem ruhigen Leben bestand”.19
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Stallknecht, F.A. (2001). Die Situation Italiens innerhalb der Neuordnung Europas. In: Dramenmodell und ideologische Entwicklung der italienischen Oper im frühen Ottocento. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02753-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02753-5_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02753-5
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