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Ironie und Intimität

Romantische Kommunikation von Individualität: Schwindel steter Selbstparodie und Divinationsgabe des Herzens

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Zusammenfassung

Die zweite Hälfte der 1790er verbringt Friedrich Schlegel zunächst in Jena, dann in Berlin, dann wieder in Jena, und schließlich wieder in Berlin. Man kann diese Jahre in Phasen einteilen, die in etwa den Ortswechseln entsprechen: Der erste Aufenthalt in Jena beginnt 1796 mit der Mitarbeit an Reichardts Zeitschrift ‚Deutschland‘, einem Konkurrenzunternehmen zu Schillers ‚Hören‘, an dem zur gleichen Zeit der Bruder August Wilhelm Schlegel mitwirkt. Prägend ist in dieser Zeit neben der Bekanntschaft mit Goethe und der Wiederbelebung der Freundschaft mit Novalis vor allem auch das Zerwürfnis mit Schiller, worin sich bei aller anfänglichen Ähnlichkeit ihrer Theoriedispositionen schon die Divergenz der folgenden Entwicklung andeutet. Schlegels Theorieproduktion hat in dieser Zeit ihr wichtigstes Bezugsproblem in der Frage nach dem Verhältnis zwischen Antikem und Modernem. Entscheidend ist die Diagnose moderner Sensibilität als einer Vorherrschaft des Interessanten, Fragmentarischen, Vorläufigen gegenüber der objektiven, ruhenden Schönheit der Antike — eine Diagnose, die bei unterschiedlicher Akzentuierung mit Schillers Theorie der Sentimentalität in wichtigen Zügen übereinstimmt.

Und wie bestürzt ist eins, das fliegen muss und stammt aus einem Schoß. Wie vor sich selbst erschreckt, durchzuckts die Luft, wie wenn ein Sprung durch eine Tasse geht. So reißt die Spur der Fledermaus durchs Porzellan des Abends.

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Schmidt, B.M. (2001). Ironie und Intimität. In: Denker ohne Gott und Vater. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02749-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02749-8_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-45254-2

  • Online ISBN: 978-3-476-02749-8

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