Zusammenfassung
Aufgrund der Vieldeutigkeit und Totalität des „Lebens“ erfaßt dieser Begriff auf einmalige Weise die Spannweite zwischen der ‚objektiven‘ Beschreibung und der ethischen Disposition des Menschen. Weder für die Philosophie Nietzsches noch für jede andere Theorie des Lebens ist deshalb eindeutig zu klären, inwiefern eine ‚neutrale‘ Bestimmung des Lebens tatsächlich von einer Norm geleitet wird — und umgekehrt. Die politische Dimension der Philosophie Nietzsches — die Ablehnung der tradierten humanistischen Ideale, der demokratischen Kultur und jeder sozialen Utopie einerseits, die Befürwortung einer aristokratischen Gesellschaft andererseits, welche die Ideale von Kampf, hierarchischer Ordnung und Opfertum vertritt, die Züchtung des Starken fordert und jede Form der Schwäche verwirft — läßt sich auf seine Metaphysik der Macht und seine Theorie des Lebens zurückführen. Stärker als das metaphysische Prinzip des Willens zur Macht besitzt der Lebensbegriff dabei einen Aspekt, in dem das eigentliche Motiv der Philosophie Nietzsches aufscheint: die Frage der Praxis bzw. der Moral.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Notizen
vgl. hierzu: Wolfgang Wickler: Mimikry. Nachahmung und Täuschung in der Natur (1973).
vgl. hierzu: Friedrich Kaulbach: Einführung in die Metaphysik (1972)
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Hogh, A. (2000). Schlußbetrachtung. In: Nietzsches Lebensbegriff. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02748-1_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02748-1_16
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-45250-4
Online ISBN: 978-3-476-02748-1
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)