Zusammenfassung
Als Wilhelm Heinse 1780 in Zürich weilte, stieß er auf begeisterte Jünger Winckelmanns, der damals schon seit zwölf Jahren tot war. Insbesondere Professor Caspar Füßli, »ein guter Kopf mit viel Gelehrsamkeit, ohne Genie in seinem Wesen schwach und bänglich«,1 schwärmte enthusiastisch von dem Wahlrömer, der schon zu Lebzeiten von den Zürcher Kunstgenossen verehrt wurde. Diese Sympathien waren gegenseitig. Auf einer Kahnfahrt im Golf von Salerno, somit in odysseischer Landschaft, hatte der Reiseschriftsteller Johann Jakob Volkmann dem mitfahrenden Winckelmann Geßnersche Idyllen vorgetragen, der davon begeistert war. Er empfand diese »Gemälde von stiller Ruhe und sanftem, ungestörtem Glück« als seinem ganzen Wesen kongenial. Als ihm später Zürcher Verehrer fünfzehn Zechinen zukommen ließen, kannte der Dank Winckelmanns keine Grenzen mehr, was seinen Niederschlag u. a. in der Korrespondenz mit Zürcher Freunden fand. Diese wiederum gab Johann Caspar Füßli, der Lehrer Meyers, heraus. Das intellektuelle Zürich stand in jenen Jahren unter dem starken Einfluß Winckelmanns.
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Klauß, J. (2001). Das »Ereignis« Winckelmann. In: Der »Kunschtmeyer«. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02741-2_5
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Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1114-7
Online ISBN: 978-3-476-02741-2
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