Zusammenfassung
Den Roman des 20. Jahrhunderts haben Joyce, Proust und Kafka erfunden. Ich stelle Joyce’ Ulysses (1922) obenan, teils, weil er den überwältigenden sprachlichen Reichtum und die unablässige Aufmerksamkeit zeigt, die auch Proust einsetzt, aber ein sehr anderes eigenes Universum damit erschafft; und dann auch, weil er etwas Kafkaeskes hat, eine Fähigkeit, die wirkliche Welt metaphorisch werden zu lassen, ohne ihr die Realität zu nehmen. Als Romanschreiber muss man sich vom Ulysses erst wieder erholen, sonst findet man keine eigene Stimme, aber James Joyce ist der Picasso der Literatur; nach ihm kann man unmöglich schreiben, ohne von ihm beeinflusst zu sein.
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Rushdie, S. (2000). Ulysses von James Joyce. In: Radisch, I. (eds) Mein Jahrhundertbuch. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02728-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02728-3_2
Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1141-3
Online ISBN: 978-3-476-02728-3
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