Zusammenfassung
Wer bei den Krönungsfeierlichkeiten Friedrichs I. in Königsberg repräsentativen Prunk und die Fortsetzung des Hofballetts erwartete, sah sich enttäuscht.1 Es wird weder von einer Theater- oder Opernaufführung berichtet noch von einer besonderen Prachtentfaltung in der Musik, die sich mit Psalmenvertonungen und Tafelmusik begnügte.
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Anmerkungen
Neben der großangelegten Preußischen Krönungsgeschichte oder Verlauf der Ceremonien, Cölln a.d.Spree 1702 von Johann von Besser ist dieser Anlass ausführlich beschrie-ben zuletzt im Ausstellungskatalog Via Regia von Iselin Gundermann, Berlin 1998.
2 Les Intrigues de six Oppéras, zit. nach Doebner 1905, S. XV.
Graf Palmieri wird auch in den Briefen Sophie Charlottes (BPH 56 II F7 Bd.1, B1. 579) bei der Beschreibung gemeinsamen Musizierens genannt, ohne dass Ort und Datum sicher zu bestimmen sind. Die Genannten sind Madame v. Osten, Amelie, Dorothee und Pignatta. Es ist möglich, dass es sich bei Letzterem um den durch fünf Opern in Venedig zwischen 1695 und 1700 nachgewiesenen Pietro Romulo Pignatta handelt.
Werner Schmidt hat dies in Friedrich I. Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, München 1996 näher beschrieben.
London, British Library, Music Collection, Add MS 31527.
Carl M. Plümicke, Entwurf einer Theatergeschichte von Berlin, Berlin/Stettin 1781, S.73.
Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Nachlass v. Besser, Ceremoalia 1701, Sect. I., 1a, 24.
Die Theaterhistoriker gehen davon aus, dass die Berliner Theatergeschichte mit dem Bau des festen Hoftheaters im Berliner Schloss durch Friedrich I. im Jahre 1706 begann.
Diese Briefe beginnen im Jahre 1702. »Je n’ai de plaisir, que de mes comédiens. La chevalerie a fait hier à merveille dans la fÍte de village ŏ par malheur il y a des caractères bien ressemblants et tant que j’ai peur que l’on ne crût qu’elle était jouée exprès«, zit. nach Doebner 1905.
Brief an Frau von Harling vom 7. Mai aus Karlsbad, Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Hannover, Dep. 103 I, Nr. 155, Bl. 22.
Brief an die Raugräfin Luise, 1. September 1702, zit. nach Geerds 1913, S. 390
Brief von Sophie an die Raugräfin Luise, 6. September 1700, zit. nach Bodemann 1888.
Mathilde Knoop, Kurfürstin Sophie von Hannover, Hildesheim 1969, S.191, Brief vom 10. Oktober 1701.
Siehe auch die nachgelassenen Papiere der Königin, BPH 56 II, F7 Bd.2, Bl. 323–349.
Brief Leibniz’ an die Gräfin von Hohenzollern in: Klopp, Bd. 8, S. 329 ff.
Roger de Bussy-Rabutin, Histoire amoureuse des Gaules (1665).
Zit. nach der im Rokoko entstandenen Übertragung von Wilhelm Heinse, in: Petronius, Satyrikon, Frankurt 1986, S. 125.
»A la cour comme à l’armée / On connoît sa renommée. II ne craint point les hasards / Ni de Bacchus ni de Mars.«
Beim Wechsel der auftragenden Dienerschaft war es zu folgendem Zwischenfall gekommen: »Subiit igitur alia classis, et illi quidem exclamavere: ›vale Gai‹, hi autem: ›ave Gai‹. Hinc primum hilaritas nostra turbata est; nam cum puer non inspeciosus inter novos intrasset ministros, invasit eum Trimalchio et osculari diutius coepit. Itaque Fortunata, ut ex aequo ius firmum approbaret, male dicere Trimalchioni coepit et purgamentum dedecusque praedicare, qui non contineret libidinem suam, ultimae etiam adiecit: ›canis‹.«
»(se) de machillam sustuli, hominem inter homines feci.«
Hierher gehören die wohlwollenden Worte des Ubersetzers des Trimalcionsfestes, der bei der großen Kunst Fortunatas im lesbischen Tanz, den er als Kordax bezeichnet, mehr Leidenschaft des Anschauens vermutet, als bei allen »Menuetten, Polonaisen, Anglaisen«. Vielleicht gefiel gerade dies dem König.
Die Musiker, die Mattheson nennt, sind eine Zusammenschau aus den Jahren 1700 und 1702.
Brief Leibniz’ an Mauro, Hannover, 10. Oktober 1703, nach O. Klopp, Bd. 10, S. 219.
Vgl. dazu das Kapitel über die Académie champêtre
Brief vom 25. Juli 1702 an Steffani, zit. nach Doebner 1905.
Entgegen dem Dafürhalten von Curt Sachs, Musik und Oper am brandenburgischen Hof, Berlin 1910, ist nicht nur das Libretto, sondern auch das Autograph in London, British Library, Music Collection, Add.MS.31514 erhalten.
Brief des Hannoveraner Hofangestellten Engelskirchen aus Lützenburg vom 27. Mai an Leibniz, Landesbibliothek Hannover, Leibnizarchiv, Lbr Engelskirchen.
Claude-François Menestrier, Traité des tournois, ioustes, carrousels et autres spectacles publics, Lyon 1669, S. 324f.
. Juli 1702 an von Bothmer, zit. nach Doebner 1905.
Vgl. dazu im folgenden Kapitel die Ausführungen über die Kammermusik.
Vgl. dazu Björn Priebe, »Die Musik am Hofe Friedrichs III.«, in: Musikwissenschaftliche Lehr- und Forschungsmaterialien der Universität Potsdam, Heft 2, Potsdam 1996.
Besteht dabei eine Verbindung zu dem berühmten Sänger Pier Francesco Tosi, der in dieser Zeit in London lebte, aber auf dem Festland Gastspiele gab?
»Votre Majesté sait à quel point lui sont obligées les Muses, qui font l’ornement, & les délices de ce parnasse … leur Gloire depend de vôtre Protection & C. «, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung Ms. Bor. fol. 599.
. Juli an von Bothmer: »La duchesse de Courlande a fait merveille au jour de la naissance du roi, et il faut dire la vérité, que la fête était bien inventée et aurait été jolie, si elle avait été mieux éclairée«, zit. nach Doebner 1905.
Inzwischen hat man fünf dieser Werke gefunden.
»Far Faletta che segna l’amor / troverò dolor cerca se il piacer falletta / che segna l’amor troverà dolor / se cerca il piacer.«
London, The British Library, Music Collection R. M. 22.b.II.
Alfred Ebert hat in seiner Dissertation Attilio Ariosti in Berlin 1697–1703 den verzweigten Briefwechsel zu dieser Affäre zusammengetragen.
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Senn, R.T. (2000). Der preußische Königsthron 1701–1705. In: Sophie Charlotte von Preußen. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01726-0_6
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