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Kleists Brautbriefe

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Kleist-Jahrbuch 2013
  • 604 Accesses

Zusammenfassung

Große Teile der Kleist-Forschung halten Kleists Brautbriefe seit Hans-Jürgen Schraders berühmten Aufsätzen im Kleist-Jahrbuch Anfang der 80er Jahre für »unsäglich«, für ein in ihrer Schulmeisterei und narzißtischen Quälerei Wilhelmines einmaliges Skandalstück in der amourösen Epistolographie.1 Meine Gegenthese dazu ist: Kleists Liebesbriefe sind nicht Zeugnisse individuellen Versagens, sondern der historischen Problematik des Übergangs von der aristokratischen Ehekonzeption zur bürgerlichen Neigungspartnerschaft.

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Anmerkungen

  1. Vgl. Hans-Jürgen Schrader, Unsägliche Liebesbriefe. Heinrich von Kleist an Wilhelmine von Zenge. In: KJb 1981/82, S. 86–97; ders., »Denke Du wärest in das Schiff meines Glückes gestiegen«. Widerrufene Rollenentwürfe in Kleists Briefen an die Braut. In: KJb 1983, S.122–179.

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Günter Blamberger Ingo Breuer Wolfgang de Bruyn Klaus Müller-Salget

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Blamberger, G. (2013). Kleists Brautbriefe. In: Blamberger, G., Breuer, I., de Bruyn, W., Müller-Salget, K. (eds) Kleist-Jahrbuch 2013. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01199-2_7

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-02498-5

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