Zusammenfassung
Die Geschichte des »Zweistromlandes«, d. h. Mesopotamiens1 ist geprägt von einem Neben- und Miteinander ganz verschiedener ethnischer und sozialökonomischer Kulturen. Das Bild wird einerseits bestimmt durch die Bewohner des iraqischen Alluviallandes und des syrischen Regenfeldbaugebietes in dicht besiedelten und meist auch befestigten Städten: Bei ihnen zeigen sich ausgeprägte kultische und administrative Zentralgewalten, mit denen der Kult, die Landwirtschaft, die produktverarbeitende Manufaktur, das Handwerk und der Handel geregelt wurden. Ihre Nachbarn hingegen, Nomadenstämme aus den angrenzenden Wüstensteppen und den östlichen (heute iranischen) Bergländern, widmeten sich vornehmlich der Wanderweidewirtschaft. Zwischen beiden Lebensformen bestand durch einen ständigen und nicht immer friedlichen Austausch ein auch ideologisch ganz enger Zusammenhalt. Das trug wohl dazu bei, dass sich die familiären Beziehungen und Verwandtschaftsverhältnisse mesopotamischer Stadtbewohner nicht in einem größeren Rahmen abstrakterer herrschaftlicher Machtverhältnisse auflösten.
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Groneberg, B., Hartmann, E., Kunst, C. (2006). Heirat und Zugehörigkeit. In: Späth, T., Wagner-Hasel, B. (eds) Frauenwelten in der Antike. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00215-0_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02175-5
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