Zusammenfassung
Die abendländische Musik im engeren Sinne, nämlich die Polyphonie, ist gegenüber allen anderen Musikkulturen der Welt dadurch gekennzeichnet, daß ihre Werke in einem notenschriftlichen Verfahren entstehen, daß sie »verfaßt« werden, daß also immer neue Kompositionen entstehen, die mit immer neu gedachten Erscheinungsformen des Musikalischen einen geschichtlichen Prozeß ausmachen: Nur das Abendland hat eine Musikgeschichte in dem Sinne, wie die Neuzeit Geschichte (gegenüber den bloß vergangenen Zeiten) denkt. Dieser geschichtliche Prozeß ist wiederum wesentlich bestimmt von dem Spannungsverhältnis zwischen Musikdenken und praktischer Musikübung — und die Tradition abendländischen Musikdenkens geht über die Römer auf das Musikdenken der griechischen Antike zurück. Dabei sind nicht die einzelnen Gegenstände musiktheoretischer Überlegungen wichtig.
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Feil, A. (2005). Zur Musik des nördlichen Europas zwischen Antike und Mittelalter. In: Metzler Musik Chronik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00145-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00145-0_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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