Zusammenfassung
1. Der Chassidismus, eine mystische Erweckungsbewegung im Judentum, entstand in Osteuropa um die Mitte des 18. Jahrhunderts und hat nach der Shoa seine Zentren in New York und in Israel. Israel ben Elieser (›Ba’al Schern (Tov)‹, ca. 1700–1760) ist der Stifter der Bewegung, die von seinem Nachfolger Dov Ber (gest. 1772), dem Maggid (Prediger) aus Mesritsch, systematisch organisiert und durch Gesandte verbreitet wurde. Die schon von Beginn an zahlreichen unterschiedlichen Richtungen, gewöhnlich nach ihrem osteuropäischen Stammort benannt (beispielsweise Lubawitsch in Weißrußland oder Bratzlaw in der Ukraine) wurden zunehmend von einem dynastisch bestimmten Rebben (jidd. für Rabbi) oder Zaddik (wörtl. »Gerechter«, sachl. »Heiliger«) geleitet. Der Rebbe, als geistiger Führer, Mittler zwischen Gott und seiner Gemeinde, Wunderhelfer, Ratgeber und Richter, bildete alsbald um sich ein soziales und kulturelles Netz mit Schulen und Sozialstationen und sorgt in der heutigen Diaspora auch für die Bereitstellung koscherer Nahrungsmittel.
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Literatur
Quellen/Legenden: Buber, Martin: Die Erzählungen der Chassidim, Zürich 1949;
Grözinger, Karl E.: Die Geschichten vom Ba’al Schern Tov, Wiesbaden 1997.
Sekundärliteratur: Dubnow, Simon: Geschichte des Chassidismus, Berlin 1931 (klassische Studie);
Grözinger, Karl E.: Jüdische Mystik. Eine Einführung in die Geisteswelt des Chassidismus, in: Ev. Akademie Baden (Hg.): Der Chassidismus, Karlsruhe 1996, 26–51;
Idel, Moshe: Hasidism. Between ecstasy and magic, Albany 1995;
MiNTZ, Jerome R.: Hasidic people, Cambridge/Mass. 1992;
Rosman, Moshe: Founder of hasidism. A quest for the historical Ba’al Shem Tov, Berkely 1996;
Schindler, Pesach: Hasidic responses to the holocaust in the light of hasidic thought, Hoboken 1990.
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Grözinger, K.E. (2005). Chassidismus. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00091-0_79
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