Zusammenfassung
Seit Beginn der 90er Jahre hat die Weltbank die Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern zum wichtigsten Ziel der Entwicklungszusammenarbeit erkoren. Damit wiederholte sie eine politische Zielsetzung, die schon einmal vor zwanzig Jahren das entwicklungspolitische Selbstverständnis der Bank geprägt hatte — unter seinem damaligen Präsidenten Robert McNamara. Dieser hatte 1973 behauptet, bis zum Ende des Jahrhunderts mit den schrecklichen Problemen der 700 Millionen „absolut armen“ und den 400 Millionen „relativ armen“ Menschen der Dritten Welt — überwiegend Bewohner ländlicher Regionen- fertig werden zu können. Massive armutsorientierte Agrarkredite der Weltbank — verstärkt durch weltweite Programme zur Abbremsung des beängstigenden Bevölkerungswachstums — sollten dafür das Mittel zum guten Zweck sein.
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Literatur
Skeptisch ist hier vor allem Jürgen Rüland: „Dort, wo die historischen, wirtschaftlichen, institutionellen und politischen Rahmenbedingungen nicht oder nur unzureichend vorhanden sind, wird das demokratische Nirwana Illusion bleiben, der Teufelskreis von Diktatur und vorübergehender Liberalisierung auf lange Zeit nicht durchbrochen werden können“ (Rüland 1994: 60).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Tetzlaff, R. (1996). Armutsbekämpfung — das Dauerziel der Entwicklungszusammenarbeit — und die Rolle der Weltbank. In: Weltbank und Währungsfonds — Gestalter der Bretton-Woods-Ära. Analysen, vol 55. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99996-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99996-2_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1481-8
Online ISBN: 978-3-322-99996-2
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