Aspekte der Strukturveränderung des Alterns und der Sozialpolitik im Hinblick auf die Weiterbildung im Alter

Zusammenfassung

Neuorientierungen in der Altenarbeit aufgrund von gewichtigen Strukturveränderungen des Alterns und Fragen der Sozialpolitik des Alters scheinen zunächst auf solche gerontologischen Fragestellungen hinzudeuten, denen mit Theorien und Praxismodellen zur Weiterbildung im Alter, der Altenbildung, des Prozesses von Älterwerden und Bildung, der Seniorenbildung oder der nachberuflichen Weiterbildung nicht unbedingt im Zusammenhang stehen. Weiterbildung im Alter wird in der Regel dem Fach “Pädagogik” und auch von psychologisch, soziologisch und sozialpolitisch orientierten Gerontologen in der forschungsprogrammatischen Prioritätenliste in der Regel auf hintere Rangplätze verwiesen (Veelken, 1992b). Solche Bewertungen, Einschätzungen und Zuordnungen sind aber abhängig einerseits von der jeweiligen Fachdisziplin innerhalb der Gerontologie — eine “educational gerontology” in Deutschland ist erst in Anfängen entwickelt (Veelken, 1991) — und andererseits vom Kontext der jeweiligen soziokulturellen Sichtweise. Im Prozeß der Entwicklung zu einer neuen Informations-, Freizeit- und Kulturgesellschaft dürften aber — auch vor dem Hintergrund gewichtiger Strukturveränderungen des Alters (Tews, 1990c) — Bildungsangebote im Alter an sozialpolitischer Bedeutung gewinnen. Dies ist der Hintergrund des vorliegenden Beitrags.