Zusammenfassung
Der kommunikativ Handelnde bewegt sich in einer widersprüchlichen Einheit von Entscheidung und Begründung. Sowohl für die Entscheidung, die zu einer Handlung führt, wie für die Begründung, die einer Handlung nachträglich Sinn beimißt, werden, so scheint es, Theorien gebraucht. „Das Leiden ist nur, daß dem Ausübenden so oft das Bewußtsein von seiner Theorie oder seinen Theorien fehlt, und daß sie unklar, verschwommen aus heterogenen und z. B. trüben Quellen ohne Besonnenheit zusammengesetzt sind, ohne Wissen von ihren wahren Zusammenhängen und von ihrer Tragweite, daß schließlich überhaupt nicht mehr gewußt wird, daß man ‚in der Praxis‘ theoretische Auffassungen ‚versucht‘“ (Weniger 1952, S. 12). Wenn der Pädagoge Weniger Recht hätte, wäre klar, worin das Programm einer wissenschaftlichen Fundierung der Erziehung zu bestehen hätte. Man müßte die Unklarheiten und Verschwommenheiten beseitigen und die Handelnden über Herkunft und Reichweite der von ihnen je schon benutzten Theorien ins Bild setzen.
„What are you thinking?“ the girl asked. „Nothing“. „You have to think something“. „I was just feeling“.
(Ernest Hemingway, Fragmente aus dem Nachlaß)
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Radtke, FO. (1996). Handlungsleitendes Wissen. In: Wissen und Können. Studien zur Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99842-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99842-2_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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