Zusammenfassung
Die neueren Jugend(sport)studien1 dokumentieren übereinstimmend: Sportaktivitäten stellen für viele Jugendliche ein selbstverständliches Element ihres Lebensalltags dar. Die weit überwiegende Mehrzahl der Heranwachsenden ist in irgendeiner Weise in den Sport involviert. Sportaktivitäten stehen in den Häufigkeits-ebenso wie in den Beliebtheitsrangreihen von Freizeitaktivitäten ganz weit oben. Sport ist geradezu zu einer „jugendspezifischen Altersnorm“ geworden (schon Zinnecker, 1989). In dieser versportlichten Jugendkultur haben offensichtlich auch die Sportvereine ihren Platz. Rund 6 Mio. Heranwachsende im Alter zwischen 7 und 18 Jahren sind in den etwa 85.000 Sportvereinen organisiert. Die Daten der verschiedenen Erhebungen variieren, jedoch dürften ihnen, konservativ geschätzt, etwa 50 Prozent der männlichen und 30 Prozent der weiblichen Jugendlichen angehören. Zum Vergleich: Die Mitgliedschaftsquoten der Jugendlichen in anderen Organisationen wie z.B. in politischen Parteien, kirchlichen Gruppen, Gewerkschaften variieren um die Fünf-Prozent-Marke. Vor diesem Hintergrund überrascht die Tatsache, dass in allgemeinen Jugendbefragungen Daten zur Sportbeteiligung allgemein und zur Beteiligung am Vereinssport, wenn überhaupt, nur sehr spärlich erhoben und kaum interpretiert werden. Der vorliegende Beitrag nimmt dieses Forschungsdefizit auf.
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Literatur
Neben den aktuelleren Jugenderhebungen (z.B. Jugendwerk der Deutschen Shell, 1992; 1997; 2000; Silbereisen, Vaskovics & Zinnecker, 1996; Zinnecker & Silbereisen, 1996) ist auch auf jene Jugendstudien ausdrücklich zu verweisen, die sich speziell mit der Sportbeteiligung von Kindern und Jugendlichen befassen: Baur & Burrmann, 2000; Baur, Burrmann & Krysmanski, 2002; Brettschneider & Bräutigam, 1990; Brettschneider & Kleine, 2001; Brinkhoff, 1998; Kurz, Sack & Brinkhoff, 1996; Kurz & Tietjens, 2000.
Die Studien zum Kindesalter beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 1976 und 1999: 76 Prozent wurden in den 1990er Jahren publiziert; über 80 Prozent der Studien in den USA; 76 Prozent waren querschnittlich angelegt. Die Studien zum Jugendalter beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 1970 und 1998, wobei 76 Prozent von ihnen in den 1990er Jahren publiziert wurden; 68 Prozent der Studien wurden in den USA durchgeführt; 83 Prozent waren querschnittlich angelegt.
Es ist hier nicht der Ort, diese Legitimationsdebatte, die zunächst mit Blick auf den Schulsport geführt wurde, im Detail zu referieren (zusammenfassend Scherler, 1995 ). Zur analogen Argumentation in Bezug auf die Jugendarbeit in Sportvereinen Baur & Braun, 1999; 2000b.
Aus der Sicht der Sportpädagogik z.B. Grupe & Krüger, 1997; aus der Sicht der Sozialisationsforschung u.a. Baur, 1989; Brettschneider & Brandl-Bredenbeck, 1997; Brettschneider & Kleine, 2001; Brinkhoff, 1998.
Denn man muss sich vor Augen halten, dass die Sportlandschaft vor allem durch kleinere Sportvereine geprägt wird, und dies in Ostdeutschland noch mehr als in Westdeutschland (Baur & Braun, 2000a; Heinemann & Schubert, 1994).
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Burrmann, U., Baur, J. (2002). Sportbeteiligung von Jugendlichen. In: Sturzbecher, D. (eds) Jugendtrends in Ostdeutschland: Bildung, Freizeit, Politik, Risiken. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99811-8_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99811-8_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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