Zusammenfassung
In diesem Kapitel analysieren wir die Entwicklung der Arbeitsmarktsituation von Frauen im Transformationsprozeß. Dabei gehen wir durchgängig zunächst auf die allgemeinen Trends im Bundesgebiet Ost ein und anschließend auf die spezifische Situation in den drei von uns näher betrachteten Regionen Erfurt, Leipzig und Rostock. Der Blick auf die Arbeitsmarktsituation unter geschlechtsspezifischen Aspekten ist erforderlich, weil die Begründungen, Schwerpunkte und möglichen Effekte der Weiterbildung von Frauen nur vor diesem Hintergrund angemessen zu interpretieren sind.
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Literature
Da Daten und Analysen zur Erwerbs- und Lebenssituation von Frauen in der ehemaligen DDR inzwischen an vielen Stellen publiziert worden sind (vgl. u.a. Winkler 1990; Schenk 1992; Schenk 1994; Nickel 1995), beschränken wir uns an dieser Stelle auf einen sehr groben Abriß.
Allerdings galt seit 1977 für vollzeitbeschäftigte Mütter mit mindestens zwei Kindern bis zu 16 Jahren im Haushalt eine auf 40 Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit (vgl. Schenk 1994, S. 122; vgl. Näheres dazu auch bei Seßar-Karpp/Harder 1994, S. 567ff.).
Alle Tabellen mit römischen Zahlen befinden sich im Anhang.
Vom Beschäftigungsrückgang waren einzelne Sektoren und Regionen überproportional betroffen, so u.a. die Landwirtschaft, der Bergbau, das Metall- und Elektrogewerbe, die Textilindustrie sowie das sonstige verarbeitende Gewerbe.
Ein direkter Vergleich der Angaben für den Zeitraum vor 1989 über die Beschäftigten in den einzelnen Wirtschaftsbereichen mit dem Stand von 1993 ist zudem prinzipiell nicht möglich, da sich die Erfassungssystematik verändert hat.
Stärker als bei der Gruppe der älteren Frauen wurde die Unterbeschäftigung der jungen Frauen allerdings durch eine Teilnahme an Qualifzierungsmaßnahmen aufgefangen. 1994 waren 9% in Fortbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen und 17% arbeitslos. Ein Jahr zuvor (November 1993) waren in der gleichen Gruppe noch 15% in Fortbildung und Umschulung und 14% arbeitslos, wobei der starke Rückgang von Fortbildung und Umschulung auf die Veränderung der Fördermodalitäten zurückzuführen ist (s. dazu Kap. 5.1). Mit der Einschränkung von Qualifizierungsmaßnahmen ist jedoch nicht nur die registrierte Arbeitslosigkeit von Frauen gestiegen, zugleich haben die Übergänge in „sonstige Nichterwerbstätigkeit“ (von 10% im November 1993 auf 15% im November 1994) zugenommen (vgl. Bielenski u.a. 1995).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Ambos, I., Schiersmann, C. (1996). Dimensionen der Arbeitsmarktsituation von Frauen im Transformationsprozeß — unter besonderer Berücksichtigung der Regionen Erfurt, Leipzig und Rostock. In: Weiterbildung von Frauen in den neuen Bundesländern. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99801-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99801-9_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1686-7
Online ISBN: 978-3-322-99801-9
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