Zusammenfassung
Gesellschaften wie alle anderen sozialen Gefüge konstituieren sich durch das Handeln der Menschen, die in ihnen leben; daraus ergeben sich Institutionen und Organisationen, aber auch immer wieder neue aktionale Konstellationen. Daher befinden sich Gesellschaften stets im Wandel, mal im heftigeren, mal im gemächlichen, mal im auffälligen, mal eher im latenten. Wandlungen werden meist erst retrospektiv, von Historikern, entdeckt und (unterschiedlich) bewertet; oft genug versuchen sich aber auch Zeitgenossen an solchen Diagnosen. Moderne Gesellschaften zeichnen sich offenbar durch besonders schnelle und tief greifende Transformationen aus, entsprechend den technischen Innovationen und wirtschaftlichen Triebkräften, und anscheinend beschleunigt sich ihr Tempo unaufhaltsam. Dadurch sehen sich Zeitgenossen nicht nur motiviert, sondern geradezu gedrängt, solche Veränderungen zu identifizieren, zu interpretieren und mit einprägsamen Termini zu versehen. Je mehr Gesellschaften dafür Beobachtungsinstanzen, insbesondere in Form von Sozialwissenschaften und PrognoseInstituten, bereithalten — und deren Anzahl und Pluralität charakterisieren eben auch moderne Gesellschaften —, umso häufiger und oft auch plakativer fallen derartige Einschätzungen, Nominationen und Trendbeschreibungen an.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kübler, HD. (2005). Aktuelle, signifikante Paradigmen des gesellschaftlichen Wandels. In: Mythos Wissensgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99799-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99799-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-14484-9
Online ISBN: 978-3-322-99799-9
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