Zusammenfassung
Spätestens seit den 70er Jahren wähnen zeitgenössische Beobachter die bundesdeutsche Gesellschaft, damals noch West, in einem strukturellen Übergang und thematisieren ihn auf vielerlei Weise. Historisch werden folgende (aber auch noch etliche andere) Anhaltspunkte angeführt:
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Seit Ende der 60er Jahre verlangsamt sich das lang anhaltende Wirtschaftswachstum („Wirtschaftswunder“), zunächst verursacht durch den Aufbauund Nachholbedarf der Kriegsschäden, und gerät mit den Struktur- und Energiekrisen in den 70er Jahren sogar zeitweise ganz ins Stocken. Die Quote der Arbeitslosigkeit wächst stetig, und da sie sich auch während konjunktureller Hochphasen nicht mehr gänzlich abbaut, erweist sie sich zunehmend als strukturelles Defizit. Vollbeschäftigung, immer noch das beharrlich propagierte politische Ziel staatlicher Wirtschaftspolitik bis in diese Tage hinein, stellt sich mehr und mehr als Trugschluss heraus. Wohlstand und Sozialstaat lassen ihre Grenzen erahnen, sind jedenfalls nicht mehr für alle selbstverständlich und unaufhaltsam weiter zu verbessern.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kübler, HD. (2005). Zeitgenössische „Unübersichtlichkeit“. In: Mythos Wissensgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99799-9_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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