„Die Profis und das Chaos…“

Zusammenfassung

Im Gegensatz zu den üblichen und sonst auch von mir bevorzugten Längsschnittbeschreibungen psychoanalytisch gesehener Gruppenprozesse möchte ich diesmal aus einer einzigen Sitzung einer — von Gerhard Wittenberger und mir geleiteten — themenbezogenen, psychoanalytischen Gruppenarbeit mit Studierenden der Gesamthochschule Kassel berichten, und zwar über die 4. Sitzung einer neuen Gruppe im Wintersemester 1990/91. Die Arbeit fand im Rahmen eines Seminars statt, das im Vorlesungsverzeichnis angekündigt worden war. Das Thema sollten die Studierenden selbst sein und ihre Befindlichkeit an der GhK in der gegenwärtigen Situation. Obwohl es nachträglich so aussehen könnte, haben wir diese Sitzung nicht bewußt ausgewählt. Den Ausschlag hat vielmehr das erstbeste Tonband gegeben, das wir unserem Panzerschrank entnommen hatten¹, um es in unserem Forschungsseminar im Rahmen unseres Forschungsprojektes „Student heute“ vorzuspielen, ein Verwendungszweck, dem die Teilnehmer der Gruppensitzung schon vor der von uns erbetenen Aufzeichnung zugestimmt hatten. Blindlings haben wir -nachträglich gesehen — einen ganz guten Griff getan. Bewußt hätten wir nach einer brillianten Vorführsitzung gesucht, und eine solche ist die jetzt vorliegende in unserer Erinnerung, zunächst jedenfalls, nicht gewesen.

Geänderte Fassung eines Vortrages, gehalten am Freitag, dem 24.4.1992, auf dem Symposion „Phantasie und Realität in der Spätadoleszenz“.