Zusammenfassung
Trotz unterschiedlicher Organisationsformen und gesamtgesellschaftlicher Zielsetzungen (die hier nicht noch einmal beschrieben zu werden brauchen) lassen sich Parallelen und Ähnlichkeiten zwischen der bürgerlichen und proletarischen Richtung der deutschen Frauenbewegung feststellen: Die Führerinnen der bürgerlichen und der proletarischen Frauenbewegung kamen größtenteils aus dem Bürgertum, also kaum aus der Arbeiterschicht, dem Großgrundbesitztum oder dem Adel.1) Die meisten von ihnen hatten eine Lehrerinnenausbildung absolviert (Clara Zetkin, Auguste Schmidt, Helene Lange, Gertrud Bäumer, Hedwig Dohm).2) Die beiden Gründerinnen (Louise Otto-Peters und Clara Zetkin3)) waren an den politischen Fragen und Auseinandersetzungen jener Zeit besonders interessiert, und indem sie sich für bestimmte gesamtgesellschaftliche Veränderungen einsetzten, wurde ihnen die große Diskrepanz zwischen dem, was sie forderten, und der tatsächlichen Lage der weiblichen Bevölkerung offenkundig. Ebenso wurden sie nicht nur wie die ihnen gleichgesinnten Männer in ihren politischen Aktivitäten behindert, sondern diese wurden ihnen noch besonders erschwert, allein dadurch, daß sie Frauen waren (z.B. öffentliches Redeverbot, lange Zeit keine Versammlungsfreiheit, Lächerlichmachung durch Gegner).
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Nave-Herz, R. (1994). Zusammenfassender Rückblick. In: Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99708-1_5
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