Zusammenfassung
Geschäftsbeziehungen halten nicht ewig. Diese Feststellung, so banal sie auch anmuten mag, gilt es im vorliegenden Zusammenhang in Erinnerung zu rufen. Auch wenn ein Abnehmer für eine bestimmte Leistung schon viele Jahre lang ein und denselben Lieferanten in Anspruch genommen hat, kann es aufgrund neuer Technologien, Personalwechsel oder ähnlichem dennoch zu einem Abbruch der Geschäftsbeziehung kommen. Ein Lieferant sollte daher immer für den Fall gewappnet sein, daß ein Abnehmer Überlegungen hinsichtlich eines Lieferantenwechsels anstellt. Als In-supplier liefe er sonst Gefahr, einen möglicherweise „wertvollen“ Abnehmer zu verlieren, während er — nimmt er die Rolle des Out-suppliers ein — evtl. eine Marktchance außer acht lassen könnte. Wegen der aktuellen Tendenzen auf den Beschaffungsmärkten (Erstellung von Lieferantenschemata, Reduktion der Zahl der Lieferbeziehungen) muß deshalb jeder Lieferant — unabhängig davon, ob er In-supplier oder Out-supplier ist — daran interessiert sein, nachteilige Entwicklungen (Krisenepisoden) in einer Geschäftsbeziehung frühzeitig zu identifizieren. Nur dann besitzt er eine Chance, etwaige Wechselüberlegungen des Abnehmers in seinem Sinne zu beeinflussen. Nur dann kann er — orientiert man sich an einer Terminologie aus der Krisenforschung bei Unternehmen1 — aktives Krisenmanagementbetreiben und nicht lediglich reaktives.
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Literatur
Vgl. Wilensky, H. (1967); Scholl, W. (1992), Sp. 900ff. Siehe ferner Kirsch, W./Trux, W. (1979), S. 53. Zum Informationsweitergabeverhalten im In-supplier-Unternehmen siehe Platzek, T. (1998).
Die Untersuchung eines derartigen Verhaltens stellt ein Gebiet der Dissonanzforschung dar (vgl. zur Theorie der kognitiven Dissonanz: Festinger, L. (1978); Frey, D. (1984); im Überblick: Kroeber-Riel, W./Weinberg, P. (1996), S. 183).
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© 1999 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Butzer-Strothmann, K. (1999). Die Früherkennung von Krisenepisoden — Chancen und Umsetzungsbarrieren. In: Krisen in Geschäftsbeziehungen. Business-to-Business-Marketing. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99687-9_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99687-9_6
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-7042-6
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