Zusammenfassung
Schulische und außerschulische politische Bildung1 gehören in der Bildungsgeschichte zu den neueren Bereichen der Bildungsforschung. Beide haben sich im 20. Jahrhundert — insbesondere in der Geschichte der Bundesrepublik — zu einem eigenständigen und differenzierten Forschungs- und Professions- sowie rechtlich abgesicherten Praxisfeld entwickelt. Systematisch hat die politische Bildung als Wissenschaft vom politischen Lernen, vom Vermitteln und Aneignen politischer Sachverhalte prinzipiell einen interdisziplinären Charakter mit Bezügen zur Erziehungswissenschaft einerseits und den Sozialwissenschaften andererseits. Politischer Bildung geht es nach einem weiteren prinzipiellen und konsensfähigen Selbstverständnis nicht lediglich um kognitive Wissensvermittlung, sondern zugleich um handlungsorientierte Lernprozesse, an die sich die Hoffnung knüpft, dass das gelernte Wissen auch im staatsbürgerlichen Handeln, in der biographischen Entwicklung und der politisch-sozialen Lebenswelt reflexiv bedeutsam und praktisch relevant ist bzw. wird. In den 90er Jahren sind mehrere Handbücher und Lexika erschienen sowie zwei neue Fachzeitschriften gegründet worden, die als Indikatoren verstanden werden können, das Feld der politischen Bildung zu vergegenwärtigen und zu verorten (vgl. Sander 1997; Hafeneger 1997; Engelland 1997; Beer 1998; Hufer 1999; Beer u.a. 1999; Nuissl 2000).
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Hafeneger, B. (2002). Politische Bildung. In: Tippelt, R. (eds) Handbuch Bildungsforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99634-3_38
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