Zusammenfassung
In der theoretischen Linguistik und der Computerlinguistik hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre ein Paradigma der syntaktischen Analyse etabliert, das unter den Namen Unifikationsgrammatik, constraint-basierte Grammatik oder deklarative Grammatiktheorie bekannt geworden ist. Zu diesen Grammatiken zählt man die Lexical Functional Grammar (LFG) (Bresnan 1982), die Generalized Phrase Structure Grammar (GPSG) (Gazdar et al. 1985), merkmalsbasierte Ansätze innerhalb der Kategorialgrammatik (Bach et al. 1985) und die Head-driven Phrase Structure Grammar (HPSG) (Pollard/Sag 1987, 1994).
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Wie so oft, handelt es sich hierbei um eine Wiederentdeckung. Eine Lexikalisierung in dem hier verwendeten Sinn liegt bereits mit den ersten Ansätzen der Kategorialgrammatik in den 30er Jahren vor. Auch das Konzept der X’-Projektion wurde bereits in Harris (1951) vorgestellt.
Damit allein ist es selbstverständlich nicht getan. So muß auch erklärt werden, wieso ein Nomen nur ein präpositionales Objekt besitzt, das Verb aber ein nominales, wieso das Subjekt des Nomens im Genitiv bzw. Possessiv realisiert wird, während das Subjekt des Verbs den Nominativ trägt. Zu diesen Problemen vgl. Abney (1987).
Die Tilgung der Projektionsstufe S’ ist notwendig, weil es sich bei der Subjekt-Anhebung um eine NP-Bewegung handelt, die nicht über S’ erfolgen darf.
Wenn die Tiefenstruktur (11) auf die Oberflächenstruktur (10d) bezogen wird, d.h. keine Anhebung des Subjektes stattfindet, muß der COMP-Knoten des Komplements gefüllt werden. In der Subjektposition des Anhebungsverbs wird dann ein Expletivpronomen realisiert.
Eine detaillierte Diskussion der Behandlung der Subjektanhebung in der HPSG findet sich in Kap. 6.
Ein nicht-apikaler Konsonant ist ein Konsonant, der nicht mit der Zungenspitze (Apex) artikuliert wird. Ein apikaler Konsonant wird auch als Zungenspitzenkonsonant bezeichnet. Im Deutschen werden [t], [n] und [d] mit der Zungenspitze gebildet.
Wir wollen an dieser Stelle nicht diskutieren, warum die Oberflächenform hier überhaupt aus einer zugrundeliegenden reduplizierten Form abgeleitet werden soll. Zur Klärung dieser Frage muß ich den Leser auf die Darstellung der Analyse in Kisseberth/Kenstowicz (1977) verweisen.
Die Regel kann in dieser Sichtweise selbstverständlich auch so interpretiert werden, daß Ketten der Form NP VP durch Ketten der Form S ersetzt werden können.
Zur Diskussion der unterschiedlichen Interpretation von Phrasenstrukturregeln in deklarativen und derivationellen Grammatikmodellen, vgl. auch Borsley (1993).
Wir werden diese Eigenschaft von Kontrollverben in Kap. 6.3. detaillierter diskutieren.
Bei der Subjektanhebung ist es umgekehrt: Hier wird eine nicht-wohlgeformte Tiefenstruktur in eine wohlgeformte Oberflächenstruktur überführt.
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Kiss, T. (1995). Merkmalsrepräsentationen in deklarativen Grammatiktheorien. In: Merkmale und Repräsentationen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99596-4_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99596-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12590-9
Online ISBN: 978-3-322-99596-4
eBook Packages: Springer Book Archive