Zusammenfassung
Aufsätze beginnen oft mit Absichtserklärungen: man legt einleitend dar, worum es gehen soll. Beim vorliegenden Beitrag erscheint es aber ebenso nötig, klarzustellen, was nicht beabsichtigt ist. Zunächst aber dazu, worum es gehen soll:
Soziale Ungleicheit soll im folgenden unter der Perspektive des Konzepts der „alltäglichen Lebensführung“ thematisiert werden, das am Sonderforschungsbereich 333 der Universität München zur Untersuchung von Veränderungen im Verhältnis von „Arbeit und Leben“ entwickelt worden ist2. Diese Perspektive kann, wie gezeigt werden soll, Vorteile auch für die Thematisierung sozialer Ungleichheit haben.
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Anmerkungen
Die Grundidee des Projekts geht auf Arbeiten des ehemaligen Sonderforschungsbereichs 101 in München zurück (vgl. z.B. Jurczyk u.a. 1985 oder Kudera/Voß 1988; s. auch Bolte/Voß 1988). Aktuelle theoretische Überlegungen finden sich u.a. in Behringer u.a. (1989), Voß (1991a) oder Voß (1991b). Empirische Befunde werden vorgestellt u.a. in Kudera/Voß (1990), Behringer/Dunkel (1991), Jurczyk/Kudera (1991), Rerrich (1991a), Rerrich (1991b), Voß (1991c).
Vgl. z.B. den Brief von Engels an W. Borgius (MEW 39: 206).
Vgl. hierzu auch Rerrich (1990).
Vgl. z.B. die meisten Beiträge in den Readern von Kreckel (1983; v.a. Beck und Hradil) und Berger/Hradil (1990).
Der Begriff “Lebensfiihrung” ist bekannterweise eine Grundkategorie der Arbeiten von Max Weber (vor allem in den religionssoziologischen Schriften, vgl. z.B. Weber 1986; siehe auch Hennis 1987 oder Schluchter 1988), die jedoch von ihm leider nicht systematisch entfaltet wird. Das hat z.B. dazu geführt, daß “Lebensfiihrung” oft mit “Lebensstil” gleichgesetzt wurde, was jedoch wichtige Differenzierungsmüglichkeitenverschenkt und letztlich auch nicht durch Weber zu decken ist. Auch an anderer Stelle wird derzeit die Kategorie “Lebensführung” reaktiviert (z.B. in Brock 1991 oder Vetter 1991) aber in anderer Bedeutung verwendet, als es hier geschieht.
Vgl. ausführlich dazu Voß (1991a) Teil II.
Vgl. zu diesen Kategorien z.B. Grathoff (1989), speziell zur Lebensweltkategorie Welter (1986).
Vgl. z.B. Lüdtke (1989 und 1990), Hörning/Michailow (1990), Müller (1989) und besonders ausfihrlich Müller/Weihrich (1990); s. auch den Vergleich der Begriffe Milieu, Subkultur und Lebensstil bei Hradil (1991).
Vgl. stellvertretend fier die große Zahl von Arbeiten auf diesen Gebieten die Reader von Kohli/Robert (1984) und Mayer (1990); s. auch Abschnitt III in Berger/Hradil (1990).
Vgl. als Überblick zur Zeitbudgetforschung Blass (1980) oder Harvey u.a. (1984); vgl. als Überblick zu den auch Mr die Soziologie potentiell sehr interessanten, aber leider bisher kaum rezipierten, Ansätzen der Zeitgeographie Gnardmann/Hötscher (1989).
Vgl. programmatisch zur “subjektorientierten” Forschungsperspektive Bolte (1983).
Vgl. zu den beiden letzten Funktionen von Lebensfuhmng ausführlicher Voß (199 lb).
In der marxistischer Theorie, in der ja am vehementesten die Determinationskraft objektiver Lagen behauptet wird, wurde dafiir der interessante Begriff der “Überdetermination” verwendet. Nach wie vor wird danach zwar immer noch eine “Determination” durch gesellschaftliche Bedingungen, insbesondere durch Widersprüche, unterstellt, die aber komplizierter gedacht wird, als im Modell der lineare Determination (vgl. Althusser,z.B. 1968).
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Rerrich, M.S., Voß, G.G. (1992). Vexierbild soziale Ungleichheit Die Bedeutung alltäglicher Lebensführung für die Sozialstrukturanalyse. In: Hradil, S. (eds) Zwischen Bewußtsein und Sein. Schriftenreihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99582-7_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99582-7_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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