Zusammenfassung
Nach dem 1992 veröffentlichten dritten Jahresbericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) hat sich die Kluft zwischen den armen und reichen Ländern in den vergangenen drei Jahrzehnten verdoppelt. Das wohlhabendste Fünftel der Erdbevölkerung bezieht heute das 150fache des Einkommens des ärmsten Fünftels. Die reichen Industriestaaten stellen nur 25 Prozent der Weltbevölkerung, konsumieren aber 60 Prozent aller Nahrungsmittel und 70 Prozent der Energieressourcen. Hier deutet sich eine „stille“ Gefahr an, die bisher nur durch die „laute“ Umweltbedrohung verdeckt wurde. Das energie-intensive Konsumgebaren der westlichen Industrieländer stößt an seine sozialen und moralischen Grenzen. Der Erlebniskonsum im Westen und Norden ist moralisch nur gerechtfertigt, wenn wenigstens der Versorgungskonsum im Süden und Osten der Erdkugel auf Dauer sichergestellt ist. Hier sind für die Zukunft massive Hilfeleistungen und Entwicklungsprogramme gefordert, sonst wird die Kluft zwischen arm und reich explosiv.
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Opaschowski, H.W. (1993). Moralische Grenzen der Freizeitvermarktung. In: Freizeitökomomie: Marketing von Erlebniswelten. Freizeit- und Tourismusstudien, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99563-6_8
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