Zusammenfassung
In Anbetracht der Tatsache, daß Schreibprozesse erwachsener funktionaler Analphabeten von wissenschaftlicher Seite bis dato kaum Beachtung fanden, muß es sich bei der vorliegenden Untersuchung zu diesem Thema folgerichtig um eine empirische handeln, die als Fallstudie explorativ und qualitativ ausgerichtet ist. Die Leistungen des Fallstudienkonzepts für Forschungsdurchführung und -darstellung lassen sich in vier Punkten zusammenfassen:
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Der einzelne Fall stellt als Fallbeschreibung auf seiner Beschreibungs- und Dokumentationsebene eine Konkretion sozialer Realität dar, die deren Vielfalt in Form eines Erfahrungsberichts widergibt.
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Diesem Forschungsziel der ‚Situationsnähe‘ dienen die für Fallstudien charakteristischen naturalistischen Verfahren der Datenerhebung und -sammlung.
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Die naturalistischen Verfahren der Erhebung und Präsentation von Fallstudien aktivieren die Erfahrungen bzw. die Urteilsbildung des Lesers.
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Diese erste Erfassung sozialer Realität wird durch das in der Auswertungsphase der Fallstudien folgende Reflexionsmoment auf ihre Übertragbarkeit bzw. Erschließungskraft für andere, vergleichbare Realitäten, d.h. Fälle, geprüft.1
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Literatur
Vgl. ausfiihrl. zum Fallstudienkonzept Yin (1984).
Kretschmann et al. ( 1990, S. 5) berichten exemplar. über ein Problem aus der Praxis: “Allein schon einen Kursteilnehmer als ”Analphabeten“ zu bezeichnen, hätte das Ende der Zusammenarbeit bedeuten können.”.
Vgl. Untersuchung in: Graves (1975); übereinstimmend de Beaugrande (1984, S. 31).
Vgl ausfilhrl. zur Methodologie Kap. 5.1.2, 5.1.3.
Terminus nach de Beaugrande ( 1984, S. 10).
Vgl. aust ihrl. zur Praxis der Re-Alphabetisierung Kap. 3.
Vgl. Themenheft: Kreatives Schreiben in der Re-Alphabetisierung in: Alfa-Rundbrief 1989, H. 11.
Vgl. ausführl. zu Methoden in der Re-Alphabetisierung Kap. 3.7.
Vgl. didaktisch-methodische Argumente für die vereinfachte Ausgangsschrift in: Grünewald (1981).
Vgl. weitere unterrichtspraktische Vorschläge in: Charbonnier (1977, S. 33ff.), Söllinger (1986).
Vgl. auch Schema nach Watzke ( 1976, S. 44).
Vgl. ausführl. zur retrospektiven Wahrnehmung im Erwachsenenalter Lehr (1983).
Vgl. zum Umgang der Medien mit funktionalen Analphabeten Gürtler (1990).
Vgl. Ludwig ( 1983a, S. 38), der Ergebnisse von Scribner/Cole (1981) referiert.
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Romberg, S. (1993). Empirische Untersuchung. In: Wege Erwachsener in die Welt der Schrift. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99561-2_6
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