Zusammenfassung
Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse darüber, dass Bewehrungen — welcher Art auch immer, ob Faser oder Gitter — zu einer Erhöhung der Festigkeit führen und dadurch zu einer Erhöhung der Tragfähigkeit. Das bestätigen alle ernst zu nehmenden Fachbeiträge. Immer noch werden planerseitig bei 30 bis 40 mm dicken Estrichen Bewehrungsgitter zur Tragfähigkeitserhöhung verlangt und von Estrichlegern ausgeführt. Das ist technisch gesehen Unsinn. Ich vertrete die Auffassung, dass Estriche nicht mit Matten oder Gittern bewehrt werden sollen, auch nicht unter Fliesen und ähnlichen Belägen. Den wenigen marginalen Vorteilen (Rissbreitenbegrenzung, kein Höhenversatz im Rissbereich), die genau betrachtet keine sind, stehen erhebliche Nachteile gegenüber, die sich durch die unzureichende Einbettungsmöglichkeit ergeben. Wenn man aber nur mit einer Bewehrung einen „ruhigen Schlaf“ findet, dann bitte mit einer vernünftig hoch dosierten Faserbewehrung. Betrachtet man die verschiedenen Meinungen in der Literatur und in Regelwerken, wird deutlich, dass im Grunde eine Einigkeit über die begrenzte Wirkung besteht. Es wird aber auch deutlich, dass diejenigen, die eine Gitter-Bewehrung noch für möglich oder gar für unverzichtbar halten, keine praktikablen Lösungen für den fachgerechten Einbau bieten.
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© 2004 Friedr. Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Timm, H. (2004). Bewehrung von Estrichen. In: Estriche. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99453-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99453-0_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-11700-9
Online ISBN: 978-3-322-99453-0
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