Zusammenfassung
Schon seit langer Zeit machen empirische kirchensoziologische Untersuchungen auf geschlechtsspezifische Orientierungsunterschiede aufmerksam, indem sie auf eine größere Bedeutung von kirchlich-religiösen Bindungen für Frauen verweisen: Diese fühlen sich ihrer Kirche enger verbunden als Männer, sie bejahen stärker explizit christlich-kirchliche Glaubensüberzeugungen, sie beteiligen sich intensiver am kirchlichen Leben ihrer Gemeinde (vgl. hierzu Hieber und Lukatis, 1994: 9 f.; Wolf in diesem Band). Nicht geklärt werden konnte bisher die Frage, ob sich darin eine grundlegende geschlechtsspezifische Differenz ausdrückt, oder vielmehr ein Effekt unterschiedlicher Lebensschwerpunkte von Frauen und Männern im Sinne der traditionellen Rollenteilung niederschlägt: So gibt es empirische Befunde, die eine Annäherung oder gar Auflösung geschlechtsspezifischer Differenzen in der Haltung zu Kirche und christlich definierter Religiosität erkennen lassen, wenn die Frage der Integration in das Erwerbsleben Berücksichtigung findet, die ja als entscheidender Faktor für die Gleichstellung der Frauen zu veranschlagen ist (vgl. z.B. Lukatis, 1990: 127 ff.; Voll, 1993, 237 ff.; Engelhardt u.a., 1997: 209 f.).
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Literatur
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Ahrens, PA. (2000). Frauen in der Kirche: Spielt das Geschlecht (noch) eine Rolle?. In: Lukatis, I., Sommer, R., Wolf, C. (eds) Religion und Geschlechterverhältnis. Veröffentlichungen der Sektion „Religionssoziologie“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99439-4_7
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