Skip to main content

Die Bedeutung funktionaler Beziehungen für die Beschreibung von Handlungen: A.C. Danto

  • Chapter
Objektives Verstehen
  • 146 Accesses

Zusammenfassung

Ziel der vorausgegangenen Abschnitte war es, die theoretische Ablösung der Einheit der Gesellschaft als objektivem Funktionszusammenhang aus ihrer Bindung an kollektiv einheitliche mentale Repräsentanzen nachzuzeichnen. Diese Ablösung wurde möglich durch Luhmanns Einführung des Komplexitätsproblems als letztem Bezugsproblem für die Ausbildung sozialer Strukturen. Ebenfalls im Anschluß an Luhmann wurde sodann die Prozeßform funktionaler Analyse als rekursive Anwendung der Figur von Problem und Problemlösung im Rahmen einer nachAbstraktionsstufen gestaffelten Problemstufenhierarchie rekonstruiert, deren Abschlußproblem das Komplexitätsproblem bildet.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Vgl. Anscombe 1957 sowie Danto 1974, S.486, Anmerk. 13 zu Kap.VIII.

    Google Scholar 

  2. Vgl. zum folgenden Danto 1974, S.259ff.

    Google Scholar 

  3. Vgl. Danto 1974, S.267.

    Google Scholar 

  4. Vgl. Danto 1974, S.269.

    Google Scholar 

  5. J. Habermas differenziert unter dem Gesichtspunkt der Konstitution einer Handlung zwischen den folgenden Stufen einer Hierarchie möglicher Handlungsinterpretationen: “Der Plan, nach dem S gehandelt hat, konstituiert die Handlung, die S sich selbst zuschreibt. Jede weitere Beschreibung, die diese Handlung unter den Aspekt einer Handlungsfolge bringt, die S hätte intendieren können, konstituiert jeweils eine neue Handlung, die andere S zuschreiben. Wenn aber dieselbe Handlung unter dem Aspekt von Handlungsfolgen, die S hätte nicht intendieren können, beschrieben wird, dann konstituiert diese Beschreibung keine weitere Handlung;, sie ist vielmehr die nachträgliche Interpretation einer Handlung..... Handlungskonstitutiv sind also nur solche Beschreibungen, die S seiner Handlung als Plan mindestens hätte zugrundelegen können.” Vgl. Habermas 1984, S.291f. Habermas’ Unterscheidung zwischen handlungskonstituierenden Beschreibungen und bloßen nachträglichen Interpretationen markiert deutlich den überschießenden Bedeutungsgehalt von Handlungen, dessen hermeneutische Explikation notwendig den Bereich intentionaler Handlungsbeschreibungen transzendiert.

    Google Scholar 

  6. So, wenn z.B. der Ausgang der Schlacht bei Marathon und der Perserkriege von Historikern als Entwicklungsvoraussetzung genannt werden für die von theokratisch-religiösen Beschränkungen freie, diesseitig orientierte hellenische Geisteswelt und für deren prägenden Einfluß auf die europäische Kultur. Vgl, dazu Weber 1951, S.2731 sowie Danto 1974, S.218. Auch die Feststellbarkeit ausschließlich symbolisch konstituierter Bedeutungsbeziehungen kann an die historische Distanz der Interpretenperspektive notwendig gebunden sein. So z.B. bei der Feststellung, daß Aristarchus die Theorie des Kopernikus antizipierte (vgl. Danto 1974, 5.252f) oder der Identifikation romantischer Züge in den Werken von Autoren, die der Klassik zugehören (vgl. Danto, a.a.O., S.271).

    Google Scholar 

  7. “Ein Ereignis vollständig beschreiben zu wollen würde bedeuten, es einzubauen in die Gesamtheit der ‘richtigen’ Geschichten, und das ist schlechterdings unmöglich. Wir können es nicht, weil wir im Hinblick auf die Zukunft zeitlich provinziell sind.” Vgl. Danto 1974, S.230.

    Google Scholar 

  8. Vgl. Habermas 1973, S.272f. — Man kann dies als das handlungstheoretische Analogon zur Nicht-Abbildbarkeit von Weltkomplexität lesen, die Luhmann entsprechend begründet (vgl. 1984, S.602): “Nirgendwo in der Welt kann deren Komplexität adäquat abgebildet, aufgearbeitet, kontrolliert werden, weil das diese Komplexität sogleich entsprechend steigern würde.” Präziser noch läßt sich dieser Sachverhalt beobachtungstheoretisch reformulieren: Wie oben (Abschn. 7.2.1) dargestellt, bestimmt Luhmann die Operation des Beobachtens als das Anlegen einer Unterscheidung, die als Kontext einer Bezeichnung fungiert. Als vorauszusetzender Kontext, in dem er operiert, bleibt die Unterscheidung für den Beobachter, der sie verwendet (z.B. für Dantos letzten Historiker), notwendig latent. Nur ein anderer Beobachter, der mit einer anderen, für ihn selbst im Vollzug seines Beobachtens ebenfalls latenten Unterscheidung operiert, kann sie beobachten etc.

    Google Scholar 

  9. Zur logischen Struktur der Operation kausaler Zurechnung vgl. Weber 1951, S.269ff. Die Bedeutung objektiver Möglichkeitsurteile für die historische Kausalbetrachtung in Webers Methodologie diskutieren Turner/Factor 1981 und Wagner/Zipprian 1985.

    Google Scholar 

  10. Gadamer kann deshalb das historische Verstehen “als eine Art Philologie im Großen” bezeichnen und zugleich die Reduktion der Historie auf Geistesgeschichte ausdrücklich ablehnen. Vgl. Gadamer 1965, S.322. — Wie Lösungen von Fragen zugleich andere Fragen verschärfen bzw. neue Fragen aufwerfen können und damit auch das Konzept der dysfunktionalen Folgen im Rahmen texthermeneutischer Analysen seine Entsprechung findet, dazu liefern die Untersuchungen Blumenbergs ein hervorragendes Anschauungsmaterial (vgl. bes. Blumenberg 1983, zweiter Teil).

    Google Scholar 

  11. Zur Unterscheidung zwischen primitiven und höherstufigen Handlungen bzw. Handlungsbeschreibungen vgl. Habermas 1984, S.292f. Primitive Handlungen (z.B. ‘das Fenster öffnen’) werden demnach durch primitive Handlungspläne konstituiert und können nicht in weitere Handlungen, sondern nur in Körperbewegungen bzw. Operationen aufgegliedert werden, die als Bestandteile primitiver Handlungen fungieren. Höherstufige Handlungen basieren auf primitiven Handlungen. Sie ergeben sich aus komplexeren Handlungsplänen bzw. durch Interpretationen Dritter.

    Google Scholar 

  12. Vgl. Weber 1951, S.175f.

    Google Scholar 

  13. Vgl. in diesem Zusammenhang Luhmann 1977, S.35f und Popper 1965, S.117f.

    Google Scholar 

  14. Vgl. Weber 1951, S.175f.

    Google Scholar 

  15. Vgl. Luhmann 1977, S.46ff. 532 Strikt “wertrationales” Handeln, das sich allein am absolut gesetzten Eigenwert einer Handlung orientiert, kann ebenso wie “traditionales” (aus eingelebter Gewohnheit vollzogenes) oder “affektuelles” (durch aktuelle Gefühlslagen geleitetes) Handeln als funktional äquivalente Reduktionsform eingesetzt werden. Vgl. Weber 1951, S.551. 533 Vgl. Danto 1974, S.269. 534 “Wenig aussichtsreich” kann dabei einmal bedeuten, daß eine Auszeichnung solcher Bezüge durch Letztbegründung nicht gelingt, zum anderen, daß selbst dann, wenn sie gelingt, solche Bezugspunkte nicht hinreichend selektiv sein können, um die Interpretationen von Handlungen instruieren zu können. 535 Die Webersche Antwort, die Auszeichnung relevanter Bezugspunkte durch “Wertbeziehung” (vgl. exemplarisch Weber 1951, S.180ff), ist dazu nur eine Variante, bedeutet doch der Rekurs auf Werte den Verweis auf historisch kontingente Leitorientierungen, deren Kontingenz allenfalls für die Zeitgenossen verborgen bleibt. Erst retrospektiv — wenn “das Licht der großen Kulturprobleme weitergezogen” ist (vgl. Weber 1951, S.214) — enthüllt sich so der konventionelle Kern von Werten und löst sich deren transzendentaler Schein auf.

    Google Scholar 

  16. Zum Funktionsbegriff vgl. Frege 1975, S.28f.

    Google Scholar 

  17. Vgl. Luhmann 1974a, S.14.

    Google Scholar 

  18. Zur Differenzierung zwischen ‘falschen’ und ‘sinnlosen’ Aussagen vgl. die Kritik von Strawson an Russell in Strawson 1950.

    Google Scholar 

  19. Die Formel “X gilt als Y (im Kontext C)” verwendet Searle 1976, S.56 als Standardexplikationsschema für konstitutive Regeln. Wir gebrauchen diese Formel im folgenden insofern abweichend gegenüber Searle, als die Beziehung zwischen X und Y sowohl symbolischkonventional als auch kausal bedingt sein kann, somit also zwischen “konstitutiv” und “regulativ” geregelten Handlungen hier nicht systematisch unterschieden werden muß. — Zur Kritik und Reformulierung der Searlschen Unterscheidung zwischen konstitutiven und regulativen Regeln vgl. Schneider 1981. 540 So, wenn etwa Luthers Thesenanschlag zu Wittenberg (X) im Kontext der Reformation (C) als deren ‘Einleitung’ (Y) oder das Abstecken eines Areals, die Lockerung des Bodens und die Untermischung von Torf (X) im Kontext des Rosenpflanzens (C) als ‘Vorbereitung eines Beetes’ (Y) gedeutet wird.

    Google Scholar 

  20. Danto spricht in diesem Zusammenhang von “Basishandlungen” vgl. dazu sowie zur daran anschließenden Diskussion Danto 1978 (Erstveröffentlichung 1965); Davidson 1971; Goldmann 1970, Habermas 1984, S.273–306. — Abweichend von Danto, der Basishandlungen als selbständig ausführbare Körperbewegungen begreift, gehen wir davon aus, daß eine Körperbewegung erst dann als Basishandlung bezeichnet werden kann, wenn sie auch in isolierter Ausführung als sinnvolle Handlung, d.h. als Erfüllung eines Handlungsschemas der — von Searle (1976, S.56) für die Explikation konstitutiver Regeln eingeführten — Form, ‘X gilt als Y im Kontext C’ verstanden werden kann. Basishandlungen werden also in jedem Falle als elementare sozial konstituierte Sinneinheiten gedacht, die nicht weiter aufgespalten werden können, ohne ihre Elementqualität als Handlung zu verlieren. Nimmt man diese These der sozialen Konstitution ernst, dann wird man auch kommunikative Handlungen zulassen müssen, welche das Niveau subjektiv kontrollierbarer Körperbewegungen unterschreiten. Wer z.B. auf eine Frage hin errötet, ‘verrät’ unabsichtlich aber gleichwohl sozial gültig, daß sie ihm peinlich ist. — Die Auffassung, daß Intentionalität keine notwendige Bedingung dafür ist, um ein Verhalten als Handlung zu beschreiben, vertritt auch Lenk 1978, S.284. Zur These der sozialen Konstitution von Handlungssinn aus hermeneutischer Perspektive vgl. Oevermann 1986, S22f. Betrachtet man Handlungen als die Elementareinheiten sozialer Systeme, dann kann die These der sozialen Konstitution auch als Implikat des Autopoiesiskonzeptes gewonnen werden, denn “Elemente sind Elemente nur für die Systeme, die sie als Einheit verwenden” (Luhmann 1984, S.43) oder spezifischer — mit bestätigendem Verweis auf den symbolischen Interaktionismus: “Was eine Einzelhandlung ist, läßt sich deshalb nur aufgrund einer sozialen Beschreibung ermitteln” (a.a.0., S.228). — Zur kritischen Diskussion von Dantos Identifikation von Basishandlungen mit Körperbewegungen vgl. bes. Habermas 1984, S.283ff. Habermas argumentiert dort allerdings aus eher traditionell handlungstheoretischer Perspektive bzw. in der Linie der “romantischen Hermeneutik”, indem er gegen Danto einwendet, daß die Rede von Basishandlungen das Vorliegen eines (durch die Körperbewegung zu realisierenden) Handlungsplanes bei einem Akteur verlange. Intentional kontrollierte Körperbewegungen, die nicht Teil eines solchen Handlungsplanes sind (z.B. das einfache Heben eines Armes ohne kommunikative oder instrumentelle Handlungsintention), nennt Habermas demgegenüber “Operationen”.

    Google Scholar 

  21. So etwa, wenn beim ‘Rosenpflanzen’ nicht mit dem Spaten, sondern mit einer besonderen Setzmaschine gearbeitet würde oder der Ablauf durch notwendige Zusatzarbeiten aufgrund der Bodenverhältnisse (z.B. steiniger und nährstoffarmer Boden verlangt ‘Entfernung der Steine’ sowie ‘Anreicherung des Bodens’ als zusätzliche Handlungselemente) kompliziert wird.

    Google Scholar 

  22. Vgl. Frese 1967, 5.51.

    Google Scholar 

  23. Vgl. Luhmann 1984, S.94.

    Google Scholar 

  24. Vgl. dazu oben, Abschn. 7.2.1.

    Google Scholar 

  25. Wir ersparen uns im weiteren die Doppelbezeichnung.

    Google Scholar 

  26. Vgl. Luhmann 1990b, S.44.

    Google Scholar 

  27. Vgl. dazu von Foerster 1987, S.149ff.

    Google Scholar 

  28. Anders als im Falle mathematischen Operierens haben wir es dabei offensichtlich nicht mit rein rekursiven Operationen zu tun, weil Handlungsfunktionen sich nur in ritualisierten Grenzfällen wie dem Austausch von Gruß und Gegengruß ausschließlich auf die Resultate von Operationen gleichen Typs beziehen (noch die Antwort auf die Frage nach der Uhrzeit hängt von außerkommunikativen Faktoren wie der Verfügung über eine Uhr oder der aktuellen Tageszeit ab). Man kann, wenn man will, deshalb die Verwendung des Rekursionsbegriffs als bloße Methaphorik zurückweisen. Im vorliegenden Zusammenhang kommt es uns jedoch nicht auf Fragen zweckmäßiger Terminologiewahl, sondern auf die Markierung von Anschlußmöglichkeiten zwischen Handlungs- und Systemtheorie an. Wir übernehmen deshalb den Rekursionsbegriff in der Weise, wie ihn Luhmann (vgl. 1990b, S.44) gebraucht.

    Google Scholar 

  29. Was nicht heißt, daß sie nicht trotzdem zutreffend sein können und sich auch in späterer Konfrontation mit anerkannten Daten, Theorien und Methoden erfolgreich verteidigen lassen. ‘Obskure Ideen’ von Dilettanten können so u.U. in geniale Entdeckungen umgemünzt werden, indem die fehlende Rekursivität nachträglich erzeugt, d.h. der Anschluß an den ‘Stand der Forschung’ hergestellt wird.

    Google Scholar 

  30. Auch hier meint “Berücksichtigen” nicht notwendig direkte Übernahme, sondern schließt die Möglichkeit begründeter Abweichung mit ein.

    Google Scholar 

  31. Luhmann (1990a, S.403ff) diskutiert Theorien und Methoden als Programme des Wissenschaftssystems, die Bedingungen der Richtigkeit von Operationen vorgeben.

    Google Scholar 

  32. Vgl. dazu Luhmann 1990a, S.289, der in Anschluß an Varelas Konzept der autopoietischen Autonomie feststellt: “Autonomie ist, diesem Begriff zufolge, nichts anderes als die Herstellung der eigenen Einheit durch die eigenen Operationen des Systems.” — Die Frage, (Fortsetzung...)

    Google Scholar 

  33. (...Fortsetzung) inwiefern das biologische Kozept der Autopoiesis in mehr als nur metaphorischer Weise auf soziale Systeme bezogen werden kann, braucht hier nicht erörtert zu werden. Vgl. dazu jedoch kritisch Hejl 1987, S.323ff.

    Google Scholar 

  34. Vgl. dazu Austin 1972, Searle 1976, Wunderlich 1976a.

    Google Scholar 

  35. Die terminologischen Unterscheidungen sind hier uneinheitlich. Austin unterscheidet zwischen lokutionärer und illokutionärer Bedeutung, Searle zwischen propositionalem Gehalt und Illokution. — Luhmann (1984, S.196f) unterscheidet parallel dazu Information und Mitteilung als zwei von drei Komponenten jeder Kommunikation. Als dritte Komponente, die bei Austin und Searle unter dem Begriff des perlokutionären Aktes als Folgewirkung einer Sprechhandlung verbucht wird, fungiert bei Luhmann die Annahme einer Kommunikation durch Verwendung der damit verbundenen Selektionen als Prämisse weiteren Handelns (vgl. a.a.O., S.203).

    Google Scholar 

  36. Searle spricht in diesem Zusammenhang von “institutionellen Tatsachen” im Unterschied zu “natürlichen Tatsachen”. Vgl. Searle 1976, S.78ff.

    Google Scholar 

  37. Zu diesem Beispiel vgl. Wunderlich 1976, S.451.

    Google Scholar 

  38. Freilich muß die Löschung vergangener Festlegungen prinzipiell möglich sein, weil sich Kommunikation sonst auf Dauer im Dickicht selbsterzeugter irreversibler Bindungswirkungen festfahren würde. Solche Löschungen können implizit aber auch explizit vollzogen werden. Vgl. dazu Wunderlich 1976, S.454, der eine eigene Klasse von Sprechhandlungen zur Löschung kommunikativer Handlungsbedingungen reserviert.

    Google Scholar 

  39. Vgl. dazu Wunderlich 1976a, S.451: “Der Umstand, daß man sich mit einer gewissen Äußerung im allgemeinen dazu verpflichtet, auch alle offensichtlichen Folgerungen aus dem Inhalt der Äußerung zu akzeptieren, sei Konformitätsbedingunggenannt.”

    Google Scholar 

  40. Vgl. Luhmann 1981, Bd.2, S.3-5f sowie oben Abschn. 7.2.2. —Wenn auch im Kontext unserer Diskussion ohne spezifische Bedeutung, sei hier angemerkt, daß Luhmann zwischen Kommunikation und Handlung unterscheidet (ohne dabei jedoch zu unterstellen, daß sie voneinander zu trennen wären). Er tut dies, indem er die Schematisierung von Kommunikation als Handlung als notwendige Form der Selbstvereinfachung von Kommunikation durch Zurechnung auf Akteure analysiert, deren Kommunikation bedarf, um ihre Anschlußfähigkeit (und damit ihre eigene Fortsetzbarkeit) sicherzustellen. Vgl. dazu bes. Luhmann 1984. Kav.4.

    Google Scholar 

  41. Vgl Luhmann 1984, S.198f. Luhmann spricht in dieseiesem Zusammenhang von basaler Selbstreferenz, d.h. von Selbstreferenz auf der Ebene der Elemente des (Kommunikations)Prozesses, als Form derrekursiven Absicherung jeder Einzelkommunikation (a.a.O., S.199). Die Gedanken von Sprecher und Hörer gehören dabei zur Umwelt von Kommunikation. Nur im Modus internen Operierens von Kommunikation, durch Kommunikation über sie, sind sie für die Kommunikation thematisierbar.

    Google Scholar 

  42. Vgl. Luhmann 1984, S.199.

    Google Scholar 

  43. Vgl. Luhmann 1984, S.556f.

    Google Scholar 

  44. Was gerade nicht heißt, daß jedes Handelns als Realisierungsversuch eines inneren Vorsatzes zustande kommt, wie das Beispiel gleichsam reflexhaft ausgelösten Grüßens und Wiedergrüßens zeigt. Darüber hinaus kann man, z.B. mit psychoanalytischem Theoriehintergrund, generell an einem solchen privilegierten Zugang aus der Perspektive der ersten Person zweifeln.

    Google Scholar 

  45. Dies schließt, wie oben bereits erwähnt, den Standpunkt eines letzten lebenden Historikers ein, der vergangene Handlungen beschreibt. Eine Beschreibung von etwas kann sich nicht zugleich selbst beschreiben, Beobachtung von etwas nicht zugleich selbst beobachten; nur durch rekursives Beobachten einer Beobachtung mit Hilfe einer anderen Beobachtung (die dann ihrerseits sich nicht zugleich selbst beobachten kann) ist die Beobachtung von Beobachtungen möglich. Vgl. dazu u.a. Luhmann 1990a, S.85f, 1990b, S.231f sowie 1990c.

    Google Scholar 

  46. Vgl. Gadamer 1965, S.280 sowie oben S.64. Die Auswirkung der geschichtlichen Veränderung des Beobachtungsstandpunktes auf das Verständnis von Texten bzw. Handlungen belegt Gadamer mit dem Begriff der Wirkungsgeschichte (vgl. dazu oben S.63f sowie Gadamer 1965, S.284f).

    Google Scholar 

  47. Vgl. dazu Luhmann 1990a, S.60ff und 1990c sowie Maturana 1987, 5.108 und 1988.

    Google Scholar 

  48. Der fremde Beobachter, der mit seiner Beschreibung warten kann, hat es dabei offensichtlich leichter als der Handelnde selbst, wenn er absichtsvoll handelt, d.h. eine antizipatorische Selbstbeschreibung riskiert. — Weil Intention und Handlungsergebnis divergieren können, besteht auch die Möglichkeit, die Intention separat von der Handlung zu beschreiben. Gleichgültig, ob der Handelnde selbst oder ein fremder Beobachter versucht, die ursprüngliche Handlungsintention zu rekonstruieren, liegt dabei eine (später vorgenommene) Beschreibung einer (ursprünglich antizipierten) Beschreibung vor. Freilich ist der fremde Beobachter bei der Anfertigung einer solchen Beschreibungsbeschreibung auf ‘Erraten’ angewiesen, wohingegen der Handelnde selbst (wie unvollständig, unzuverlässig, verzerrt und deshalb durch Erraten ergänzungsbedürftig auch immer) auf ‘Erinnern’ zurückgreifen kann. In beiden Fällen aber hat diese Beschreibungsbeschreibung den Charakter einer Rekonstruktion.

    Google Scholar 

  49. Vgl. Luhmann 1984, S.62.

    Google Scholar 

  50. Vgl. Luhmann 1990a, S.198.

    Google Scholar 

  51. Vgl. Luhmann 1987, S.358.

    Google Scholar 

  52. Das Moment der Rekursivität wissenschaftlichen Handelns betont ebenso Toulmins Darstellung wissenschaftlicher Disziplinen als “Genealogien von Problemen” wie das bereits zitierte Schema Poppers zur Beschreibung von Erkenntnisfortschritt, P1-VT-FE-P2... , (vgl. oben, Abschn. 4.1).

    Google Scholar 

  53. Vgl. Abschn. B.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1991 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Schneider, W.L. (1991). Die Bedeutung funktionaler Beziehungen für die Beschreibung von Handlungen: A.C. Danto. In: Objektives Verstehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99355-7_10

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99355-7_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-12259-5

  • Online ISBN: 978-3-322-99355-7

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics