Zusammenfassung
Unter den im gesamten Band behandelten Milieus und politischen Teilkulturen gibt es zwei zahlenmäßig unbedeutende Gruppen: die Linksintellektuellen und die Industriellen. Während aber die gesellschaftskritische Avantgarde durch mehr oder weniger geistige Brillanz allenfalls moralisch über ihren Kreis hinausgewirkt hat, wird den Inhabern von Spitzenpositionen im Funktionsbereich Wirtschaft ebenso wie denen in den Bereichen Militär, Justiz und Verwaltung sowie Kirche und Wissenschaft ein erheblicher Einfluß auf die Entwicklung und vielfach eine entscheidende Bedeutung für die Zerstörung der Weimarer Republik zugeschrieben. Hier findet die generelle Feststellung der sozialwissenschaftlichen Eliteforschung ihre Bestätigung, daß neben den politischen Kadern den “gesellschaftlichen Führungsgruppen eine wesentliche Rolle bei der Steuerung sozialer Prozesse in modernen Gesellschaften” zukommt.1 Dabei ist für die hier verfolgte Fragestellung vorrangig von Interesse, daß sich die einschlägige Literatur von der “elite culture” sogar einen weiterführenden Zugang zur Erklärung gesellschaftlichen Wandels verspricht: “... elite images of the present and the future will to a significant degree determine policy choices and hence the direction, scope and quality of system change”.2
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Megerle, K. (1989). Aus dem Gefühl der Defensive erwächst keine Führung. Gesellschaftliche Elitegruppen am Beispiel der Industriellen. In: Lehnert, D., Megerle, K. (eds) Politische Identität und nationale Gedenktage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99333-5_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99333-5_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12058-4
Online ISBN: 978-3-322-99333-5
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