Rundfunk als Gegenstand politischer Steuerung — das Analysemodell

Zusammenfassung

In den vorangegangenen drei Abschnitten wurde der Gegenstand der Untersuchung, die politische Steuerung des Rundfunks, aus drei unterschiedlichen theoretischen Perspektiven beleuchtet. Zum einen wurden in Abschnitt 2 die unterschiedlichen Zugangsweisen zum Begriff der Medien- und Rundfunkpolitik beschrieben und vorgeschlagen, Rundfunkpolitik als ein dynamisches, prozessorientiertes Handlungssystem zu begreifen. In Abschnitt 3 wurde dann grundlegend danach gefragt, mit welcher sozialwissenschaftlichen Basistheorie — der System- oder einer Akteurtheorie — der Rundfunk als funktional differenziertes Teilsystem der Gesellschaft betrachtet werden sollte und eine Reihe von Gründen aufgeführt, die einen akteurtheoretischen Ansatz geeigneter erscheinen lassen. Eine ähnliche Fragestellung wurde auch in Abschnitt 4 verfolgt, wo zunächst der Stand der Forschung zum Begriff der Steuerung aus einer system-, interpenetrations- und akteurtheoretischen Perspektive dargestellt wurde. Aus der hier eingenommenen akteurtheoretischen Perspektive wird Steuerung als arbeitsteiliger Prozess betrachtet, der an den institutionellen Rahmenbedingungen des Handelns von Akteuren und spezifischen Akteurkonstellationen ansetzt, dabei jedoch zugleich die funktionalen Teilsysteme als Orientierungshorizonte der Akteure begreift, die als soziale Schließungsmechanismen die Möglichkeit politischer Steuerung begrenzen.