Zusammenfassung
Die Gerberei ist zweifellos eines der ältesten Gewerbe. Versuchen wir, uns in die Lage jenes Urmenschen zu versetzen, welcher als erster einem erlegten Tiere das behaarte Fell abzog, um dieses Fell, das dem Tiere einen so guten Schutz gegen die Unbilden der Witterung gewährt, zu demselben Zweck für sich zu benutzen. Er legte es an, und zwar zunächst in der gleichen Art, wie es das Tier trug, nämlich mit der Fleischseite nach innen. Er empfand ein Gefühl der Kälte und Feuchtigkeit, weshalb er das Fell umdrehte und die Haarseite auf seinen nackten Körper brachte. Er empfand nunmehr ein Gefühl der Wärme, aber in Bälde mußte er die Erfahrung machen, daß sein Kleid sich seinem Körper nicht mehr anschmiegte, sondern seine Biegsamkeit verlor und brettartig hart wurde. Gleichzeitig fühlte es sich auf der Fleischseite nicht mehr feucht, sondern trocken an. Unser Urmensch warf daher das Fell ins Wasser und siehe da, es wurde wieder weich und schmiegsam.
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Literatur
Knapp lehrte von 1873 bis 1889 chemische Technologie an der Technischen Hochschule in Braunschweig, wo er auch 1904, 90 Jahre alt, starb. Sein Leben und Wirken hat R. Meyer in einem Nachruf geschildert, vgl. Berl. Ber. 37, 4777 (1904); Collegium 1905, S. 309.
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Fahrion, W. (1915). Einleitung. In: Neuere Gerbemethoden und Gerbetheorien. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99105-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99105-8_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-98364-0
Online ISBN: 978-3-322-99105-8
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