Zusammenfassung
Der kolloidale Charakter der Enzyme und ihrer Lösungen ist bereits im vorhergehenden Kapitel gestreift, und es sind dort die zum Teil zu weit gehenden Schlußfolgerungen behandelt worden, die man mit diesen Eigenschaften verknüpft hat. In der Tat zeigen alle bisher in der Literatur beschriebenen Enzympräparate die Merkmale kolloidaler Verteilung, wenngleich man zu berücksichtigen hat, daß sie in vielen Fällen durch beigemischte hochmolekulare Zellinhaltsstoffe vorgetäuscht sein können; allein auch die am weitgehendsten gereinigten Lösungen der Hefesaccharase in den Arbeiten von R. Willstätter und von H. v. Euler zeigen noch den für kolloide Lösungen charakteristischen Tyndalleffekt. Ein weiteres Merkmal, das die Enzyme im Sinne der üblichen Definition in das Reich der Kolloide einzureihen erlaubt, bildet ihr Verhalten gegenüber semipermeablen Membranen wie Pergament, Kollodium oder tierischer Membran, die sich für Enzyme als undurchlässig erwiesen haben; und nicht zuletzt weisen ihre ausgeprägten Adsorptionsaffinitäten, die in folgenden Abschnitten eingehender zu besprechen sind, sie in die Reihe oberflächenaktiver Stoffe.
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Vgl. R. Willstätter, J. Graser und R. Kuhn, H. 123, 1, und zwar S. 45 und 59 (1922).
H. 134, 131 (1923/24).
Vgl. W. Kawalki, Wied. Ann. 52, 166, und zwar S. 185 (1894); A. Einstein, Ann. d. Phys. 19, 303 (1906); Z. El. Ch. 14, 237 (1908).
Ph. Ch. 50, 309 (1904/05); 70, 378 (1910).
Z. El. Ch. 13, 533 (1907); Bio. Z. 11, 172 (1908).
H. 73, 335 (1911); 110, 190 (1920); 113, 59 (1920); Kolloidz. 31, 3 (1922).
Z. El. Ch. 13, 533 (1907); Bio. Z. 11, 172 (1908).
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Waldschmidt-Leitz, E. (1926). Die Enzyme als Kolloide. In: Die Enzyme. Die Wissenschaft, vol 76. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99074-7_2
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